In Stuttgart kam es am Samstagabend zu Ausschreitungen zwischen Jugendlichen und der Polizei. Es bildeten sich bereits über den Tag hinweg größere Menschenmengen, vorwiegend junge Menschen, u.a. auf der Freitreppe und im Gebiet um den Schlossplatz. Diese Plätze mussten bereits am Tag zuvor geräumt werden, da die Abstandsregeln nicht eingehalten wurden. Die Polizei wies gestern ab 22 Uhr die Menschen ebenfalls darauf hin, dass sie die Sicherheitsabstände einzuhalten hätten und wiesen auf das geltende Alkoholverbot hin, woraufhin schließlich die Stimmung gekippt sei. Etwa ab Mitternacht kam es zu den ersten Handgreiflichkeiten zwischen Jugendlichen und Polizisten. Auch Flaschen wurden geworfen.
Nach diesen Ereignissen steht nun ein Verweilverbot im Raum. Die Stadt gab in einer Mitteilung bekannt: „Aktuell prüfen wir rechtlich und sachlich ein Verweilverbot am Schlossplatz, am Kleinen Schlossplatz und am Oberen Schlossgarten.“ Dies müsse entsprechend mit dem Land abgestimmt werden. Das Verweilverbot würde freitags und samstags von 22 Uhr bis 6 Uhr morgens bis zur Sommerpause ab Ende Juli gelten.
Es ist nicht das erste Mal, dass es in Stuttgart zu solcherlei Ausschreitungen kam. Die heftigsten Auseinandersetzungen ereigneten sich im Juni 2020 in der sogenannten „Stuttgarter Krawallnacht“ und an darauffolgenden Wochenenden. Damals kam es zu brutalen Ausschreitungen gegen die Polizei und Polizeiwagen sowie zu massiven Sachbeschädigungen in der Stuttgarter City. Mehrere Beteiligte wurden verhaftet und zu teils mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Die Ereignisse an diesem Samstag seien damit jedoch nicht zu vergleichen, gab ein Polizeisprecher zu verstehen. Die Stimmung sei aufgeheizt und aggressiv gewesen, jedoch nicht in einem vergleichbaren Ausmaß.