Tichys Einblick
Neue Studie zeigt

Die Inzidenz als Phantasiegröße: Über die Hälfte der gemeldeten Corona-Fälle war nicht mal ansteckend

Eine Studie zeigt den Irrsinn der deutschen Corona-Politik, die sich bis heute fast ausschließlich an der 7-Tage-Inzidenz orientiert, die allein auf PCR-Tests aufbaut. Dabei ist die, einer neuen Studie zufolge, gar nicht "als Grundlage für Pandemiebekämpfungsmaßnahmen" geeignet.

IMAGO / Eibner Europa

Eine Forschungsgruppe der medizinischen Fakultät Duisburg/Essen hat eine Umfangreiche Datenuntersuchung zu den Ergebnissen der PCR-Tests vorgelegt und kommt zu brisanten Ergebnissen. Brisant deshalb, weil das RKI bis heute jeden positiven PCR-Test als Corona-Fall ausweist.

Die Forscher haben die im Zeitraum von Anfang März bis Anfang Dezember 2020 durchgeführten 190.000 PCR-Tests von mehr als 160.000 Personen des größten entsprechenden Labors in Münster ausgewertet. Nur für einen kleinen Bruchteil liegen Informationen über Symptome vor.

Corona-Update 8. März 2021
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Besonders aufschlussreich sind die Erkenntnisse zu den CT-Werten der durchgeführten Tests, also der Anzahl der Vermehrungszyklen, die durchgeführt wurden, bis ein Messsignal festgestellt werden konnte. Je höher der CT-Wert ist, desto niedriger ist die ursprüngliche Viruskonzentration in der untersuchten Probe. Das lässt wiederum Rückschlüsse zu – symptomatische Fälle weisen einen tendenziell niedrigeren CT-Wert auf als asymptomatische. Ab einem CT-Wert von 25 gilt der positiv Getestete nicht mehr als ansteckend. Nach den Ergebnissen der Forscher weisen nur 40,6 Prozent der Testergebnisse einen CT-Wert unter 25 auf – heißt: die Mehrheit der gemeldeten Corona-Fälle haben eine so geringe Viruslast, dass sie nicht mal infektiös sind.

Erstautor Prof. Dr. Andreas Stang schlussfolgert: „Ein positiver RT-PCR-Test allein ist nach unser Studie kein hinreichender Beweis dafür, dass Getestete das Coronavirus auf Mitmenschen auch übertragen können“. Und weiter: „Die am Ende errechnete Zahl von SARS-CoV-2 positiv Getesteten sollte daher nicht als Grundlage für Pandemiebekämpfungsmaßnahmen, wie Quarantäne, Isolation oder Lockdown, benutzt werden.“

Heißt im Klartext: Die Inzidenz, die uns seit über einem Jahr von Lockdown zu Lockdown führt ist nicht aussagekräftig und es ist nicht zielführend, daraus politische Maßnahmen abzuleiten. Die härtesten Grundrechtseinschränkungen in der Geschichte der Bundesrepublik wurden an eine Phantasiegröße gekoppelt.

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