Straßburg – Wieder ein Weihnachtsmarkt. Wieder ein Gefährder?
Alexander Wallasch
Im Internet feiern Unterstützer der Extremistenmiliz "Islamischer Staat" den Anschlag.
Im französischen Straßburg, wo das EU-Parlament tagte und die Abgeordneten morgens früh evakuiert wurden, nahe der deutschen Grenze ausgerechnet wieder auf einem Weihnachtsmarkt: mindestens drei Besucher werden durch Schüsse getötet, ein weiteres Dutzend soll teilweise schwer verletzt sein. Im Internet feiern Unterstützer der Extremistenmiliz „Islamischer Staat“ den Anschlag.
Der mutmaßliche Täter ist auf der Flucht. Und wieder einmal führt die Spur zurück nach Deutschland. Hier soll der 29-Jährige laut dpa aktenkundig sein. Der französische Staatsbürger mit nordafrikanischen Wurzeln war schon in Deutschland mehrfach straffällig geworden. So soll er beispielsweise vom Amtsgericht Singen wegen schweren Diebstahls zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden und in Deutschland in Haft gewesen sein. „Nach dem Verbüßen der Strafe wurde er im Jahr 2017 nach Frankreich abgeschoben.“
Laut Straßburger Polizeipräfektur wird der mutmaßliche Täter schon länger vom Inlandsgeheimdienst als Sicherheitsrisiko eingestuft. Über ihn wird eine Akte geführt, die ihn als „Fiche S“ führt. Laut n-tv eine Kategorie, in der in Frankreich rund 26.000 Personen gelistet sind, „darunter auch gewaltbereite Islamisten.“
Wie auf dem Weihnachtsmarkt soll der Täter an zwei weiteren Orten geschossen, auch soll es Schusswechsel mit der Polizei gegeben haben, wobei auch der Täter verletzt worden sein soll. Er befindet sich allerdings weiterhin auf der Flucht, bzw. hat die Polizei noch keine Festnahme bekannt gegeben. Der mutmaßliche Täter, der in Deutschland wegen Raub verurteilt wurde, soll nun auch in Frankreich wegen Raub ins Visier geraten sein. Am Dienstag stand seine Festnahme unmittelbar bevor.
Hat er sich dieser entzogen und sein verpfuschtes Leben dahingehend mit Sinn auffüllen wollen, indem er sich unter der islamischen Flagge zum Märtyrer erhob? Das Muster wäre bekannt, mal waren des Drogendelikte, Gewalt und Mord an Frauen oder eben Raub und Körperverletzungen. Was in diesem Fall zutrifft, werden nun die Ermittlungen zeigen.
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