Tichys Einblick
Stiftung Warentest

Für Kinder schädliche FFP2-Masken und das ohrenbetäubende Schweigen von Lauterbach & Co.

Stiftung Warentest und Studien zeigten: FFP2-Masken sind für Kinder schädlich. Die Politik drängte lange darauf, Kinder FFP2-Masken tragen zu lassen. Wann folgt die Entschuldigung?

IMAGO / UIG

Im Dezember 2021 verbreitete unser Gesundheitsminister Karl Lauterbach via Twitter eine Studie des Max-Planck-Instituts, mit der er für das Tragen von FFP-2-Masken bei Schulkindern warb. Unter der Bedingung, dass sie eng an den kleinen Gesichtern der Kinder anliegen und demnach keine Atem-Schlupflöcher bieten, sei das Infektionsrisiko laut Lauterbach „fast null“, während es ohne Maske „extrem hoch“ sei.

Unser geschätzter Herr Minister und auch der Institutsdirektor Eberhard Bodenschatz, der findet, dass das Maskentragen an Schulen „generell eine gute Idee ist“, haben bei ihrer Freude über den hohen Infektionsschutz aber offensichtlich aus den Augen verloren, was das für unsere Kleinsten wirklich bedeutet. Wie enorm die Belastung ist, über Stunden eine solche Maske tragen zu müssen, zeigte kurze Zeit später die Stiftung Warentest: Keine der 15 geprüften Masken sei für Kinder geeignet – schon der hohe Atemwiderstand war ein „K.o.-Kriterium“, andere Aspekte wurden erst gar nicht mehr erhoben.

Für Kinder gibt es keine in einer Norm festgelegten Werte, wie hoch der Atemwiderstand – also der Widerstand, den die Atemluft bei ihrem Fluss durch die Atemwege überwinden muss – sein darf, weshalb die Werte für Erwachsene als Referenz genutzt wurden. Da sechs- bis zwölfjährige Kinder, für die der Test gemacht wurde, eine viel weniger kräftige Atmung und nur etwa die Hälfte des Lungenvolumens eines Erwachsenen haben, sollten die Kindermasken auch nur halb so hohe Werte aufweisen – aber das taten sie nicht. Im Gegenteil: Keine einzige der Mini-Masken sei auch nur in die Nähe der niedrigeren Werte gekommen. Viele hätten nicht einmal die Erwachsenengrenzwerte eingehalten.

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Übersetzt heißt das, dass das Atmen zu schwer und zu anstrengend ist. Eine Studie der Universitätsklink Leipzig unter der Leitung von Dr. Sven Fikenzer zeigte bereits im letzten Jahr, dass die erschwerte Atmung durch medizinische Masken, wie die FFP-2 und vergleichbare Modelle, schon bei gesunden Erwachsenen zu einer signifikanten Reduzierung der „kardiopulmonalen“ Leistungsfähigkeit führen kann – also einer verminderten Leistung des Herz-Lungen-Systems. Die körperliche Belastbarkeit ist also schon bei Erwachsenen eingeschränkt, wie wirkt sich das dann erst auf Kinder aus, deren Lunge und ihre4 Leistungsfähigkeit sich noch mitten in der Entwicklung befinden?

Schüler müssen sich in der Schule über Stunden und nur mit kurzen Pausen konzentrieren, das ist körperlich und psychisch anstrengend – das weiß jeder, der sich auch nur noch vage an seine eigene Schulzeit erinnern kann. Das Tragen der Maske ist laut vielen Schülern zusätzlich anstrengend und nach einer Weile sehr belastend. Nach Ergebnissen der Coronakinderstudien „Co-Ki“ führte das Maskentragen laut Angaben der über 20.000 befragten Eltern, Ärzte, Pädagogen und andere Personen bei 68 Prozent der Kinder zu Beeinträchtigungen. Sie litten unter Gereiztheit, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, weniger Fröhlichkeit, Schul- und Kindergartenunlust, Beeinträchtigung beim Lernen und Benommenheit bzw. Müdigkeit. Zustände, die beim Lernen alles andere als förderlich sind – und dabei ging es um alle Formen von Masken.

Es stellt sich also mehr als einmal die Frage, ob unsere Bundesregierung Kinder und Jugendliche wirklich so quälen will, obwohl das Risiko von schweren Folgen einer Corona-Infektion bei so jungen Menschen bekannter- und erwiesenermaßen gering ist. Und möglicherweise stellt sich noch eine weitere Frage: Nur etwa einen Monat nach der abgebrochenen Testung der Stiftung Warentest wurde nun bekanntgegeben, dass der Bund deren Finanzierung ab dem Jahr 2024 beenden und bis dahin stark begrenzen will.

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