Der SPIEGEL muss in Zukunft ohne Fördermittel der Stiftung von Bill Gates auskommen, die das Medienunternehmen bisher mit 5,4 Millionen Dollar unterstützte. Dies berichtete der Branchendienst von Medieninsider.
Der Verlag erhielt 2019 eine Förderung in Höhe von 2,5 Millionen Dollar, im Oktober 2021 folgte ein zweiter Betrag von 2,9 Millionen US-Dollar. Die Gesamtzuwendung belief sich auf exakt 5 437.294 US-Dollar. Die Stiftung zahlte das Geld an den SPIEGEL nach eigenen Angaben im Rahmen ihres „Global Health and Development, Public Awareness and Analysis“-Programms. Der SPIEGEL setzte die Mittel für sein Projekt „Globale Gesellschaft“, das die Berichterstattung nach Verlagsangaben vor allem Themen wie „Migration, Klimawandel, soziale Ungleichheiten“ widmet. Die Bill-und Melinda-Gates-Stiftung hatte die Zahlung bis 2025 befristet, und setzt sie nun nicht weiter fort.
Auch die Open Society Foundation des Milliardärs George Soros kündigte kürzlich an, sich künftig in Westeuropa weniger und dafür stärker in anderen Regionen zu engagieren.
Redaktion und Verlag des SPIEGEL versicherten immer, die Zahlungen der Stiftung hätten keinerlei Einfluss auf redaktionelle Inhalte. In der Titelgeschichte „Die feudalistische Welt der Superreichen“ von 2022, die sich außerordentlich kritisch mit Milliardären beschäftigte, fehlte allerdings ein Prominenter – Bill Gates.
Das Ende der Zahlungen trifft den SPIEGEL in einem kritischen Moment: 2023 schrumpfte der Umsatz der Mediengruppe um acht Prozent.
Lesen Sie auch: