Tichys Einblick
Energiepolitik

Schweden verlässt den „Green Deal“ der EU

Schweden brauche „ein stabiles Energiesystem“, so die schwedische Finanzministerin Elisabeth Svantesson. Sonne und Windenergie, erklärt die Mitte-Rechts-Regierung, sei „zu instabil“. Stattdessen will das Land eine Energiepolitik verfolgen, die sich stark von Deutschland unterscheidet.

Schwedische Finanzministerin Elisabeth Svantesson, Stockholm, 30. Juni 2023

IMAGO / TT

Schwedens Mitte-Rechts-Regierung steigt aus dem „Green Deal“ der EU aus, der eine „Dekarbonisierung“ der Mitgliedsstaaten überwiegend durch Solar- und Windenergie anstrebt. Das bedeutet konkret: Der skandinavische Staat verfolgt nicht länger das Ziel einer hundertprozentigen Versorgung mit Solar- und Windenergie. Finanzministerin Elisabeth Svantesson sagte, ihr Land brauche „ein stabiles Energiesystem“. Wind- und Solarenergie seien „zu instabil“, um den Energiebedarf des Landes zu decken.

Stattdessen setzt die neue Regierung stark auf Kernenergie in Kombination mit Wasserkraft. Der Energiemix Schwedens unterscheidet sich deutlich von dem in Deutschland: Das nördliche Land erzeugt schon jetzt etwa 40 Prozent seiner Elektrizität mit Kernkraft. Das schlägt sich auch in der CO2-Bilanz nieder: In Schweden liegt der Kohlendioxid-Ausstoß pro Kopf bei jährlich gut 4 Tonnen.

In Deutschland dagegen, dessen Energiewende laut Wirtschaftsminister Robert Habeck als weltweites Vorbild dienen soll, beläuft er sich auf etwa 10 Tonnen pro Kopf und Jahr.

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