Zurzeit produzieren in Schweden sechs Kernreaktoren Strom, zehn neue sollen hinzukommen. Sie seien ein entscheidender Baustein auf dem Weg in eine sogenannte klimafreundlichere Zukunft, so Klima- und Umweltministerin Romina Pourmokhtari.
Die Elektrifizierung von Industrie und Verkehr erfordere eine Verdoppelung der Stromproduktion, die Kernkraft müsse einen großen Anteil dieser Zunahme ausmachen.
Im Herbst will die Regierungskoalition in Stockholm aus Sammlungspartei, Christdemokraten und Liberalen, die von den Schwedendemokraten unterstützt werden, einen Plan über den weiteren Ausbau vorlegen. Zu Jahresanfang hatte Ministerpräsident Ulf Kristersson bereits angekündigt, den Bau von neuen Atomkraftwerken an mehr Standorten ermöglichen zu wollen.
In Deutschland erneuerte der Vorstandschef des Energiekonzerns Eon, Leonhard Birnbaum, seine Kritik an dem Atomausstieg. Es seien hervorragende Anlagen aus dem Markt genommen und das Stromangebot reduziert worden. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem bereits eine Knappheit an Energie herrschte.
Eine Rückkehr zur Atomkraft sei möglich, so der Eon-Chef. Technisch ginge das, aber dafür würde es eine Entscheidung der Politik benötigen.