Tichys Einblick
#countdownBTW17

Schöne Slogans und trügerisch schöne Wirtschaftslage

Wenn jemand behauptet, es mangele an Themen, über die sich zu diskutieren und zu streiten lohne – die Wirtschafts- und Finanzpolitik böte ein weites Feld.

Kein Wahlkampf ohne Slogans. Die sollen auf den Punkt bringen, was Partei A will oder wie gefährlich Partei B ist – kurz und prägnant, klar und verständlich, eventuell auch witzig, aber auf keinen Fall ironisch. Denn Ironie wird, sofern nicht „Vorsicht: Ironie!“ daneben steht, gerne missverstanden.

Auch jetzt werben die aussichtsreichen Parteien – CDU, SPD, Grünen, Linke, FDP und AfD – mit allerlei Parolen. Wobei man nicht immer weiß, worum es geht. Zudem sind sich viele Aussagen so ähnlich, dass man nicht auf Anhieb erkennen könnte, wer da für was einsteht, stünde nicht der Parteiname darüber oder darunter. Generell lassen sich die Werbesprüche der Parteien in zwei große Kategorien einteilen: austauschbare Slogans und solche ohne Sinn – und manchmal auch ohne Verstand.

Slogans für All-Parteien-Plakate

Was ließe sich an Kosten sparen, wenn das, was ohnehin alle Parteien wollen, auf All-Parteien-Plakaten verkündet würde. Hier ein paar Beispiele:

Wenn diese „Claims“ von allen sechs Parteien auf ihre jeweiligen Plakate gedruckt werden könnten – warum dann nicht gleich alle auf ein gemeinsames?

+++

Schöne, heile Wirtschaftswelt

Die Wirtschaft brummt, die Arbeitslosigkeit sinkt, in vielen Regionen herrscht Vollbeschäftigung, die Steuereinnahmen sprudeln, die öffentlichen Haushalte sind teilweise im Plus, die Menschen sind zufrieden. Eine geradezu ideale Ausgangsbasis für die Wahlkämpfer von CDU/CSU und SPD.

In dieser Lage reden die Regierenden nicht gerne darüber, dass die gute konjunkturelle Lage mit vielen Risiken behaftet ist:

Wenn jemand behauptet, es mangele an Themen, über die sich zu diskutieren und zu streiten lohne – die Wirtschafts- und Finanzpolitik böte ein weites Feld.

+++

Wahlkampfweisheit zum Tage: „It’s the economy, stupid!“ – „Auf die Wirtschaft kommt es an“. (James Carville, Wahlkampfstratege von Bill Clinton).

Die mobile Version verlassen