Großeinsatz im baden-württembergischen Asperg. Die Kleinstadt im Kreis Ludwigsburg war zuletzt als „Sicherer Hafen“ der Seebrücke-Organisation bekannt geworden, der sich gegen den Neubau einer Landeserstaufnahmeeinrichtung sträubte. Der Asperger Bürgermeister demonstrierte erst vor kurzem mit seinem Amtskollegen aus Tamm gegen die Errichtung eines solchen Aufnahmelagers für Asylbewerber vor den Toren von Ludwigsburg.
Auf Deutsch bedeutet das: Man hatte sich zwar feierlich und öffentlichkeitswirksam bereit erklärt, mehr „Flüchtlinge“ aufzunehmen, als der deutsche Staat einer Kommune normalerweise abverlangen würde, aber eine LEA mit über tausend Bewohnern soll es bitte nicht sein. Das ist auch verständlich, denn man kann solche Einrichtungen durchaus mit Gefängnissen vergleichen. Und ein solches hatte man ja auch einst verhindert, auf der Brache zwischen Asperg und Tamm, die nominal zur Stadt Ludwigsburg gehört.
Aber Asperg scheint dennoch Probleme zu haben. Auf einem Schotterparkplatz in der Stadt sind in der Nacht zum Karsamstag kurz vor ein Uhr Schüsse gefallen. Die herbeigerufenen Einsatzkräfte finden einen leblosen jungen Mann von 18 Jahren und einen durch Schüsse Schwerverletzten im selben Alter. Von den Tätern keine Spur. Angeblich gab es eine Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen. Die Polizei gründete eine Sonderkommission.
Häufung der Schießereien: Polizei richtet Hinweisportal ein
In der Region Stuttgart kam es in der letzten Zeit immer wieder zu Schießereien. Die Polizei hat ein entsprechendes Hinweisportal eingerichtet, weil sich die Taten häuften. Die Polizeipräsidien Stuttgart, Reutlingen und Ulm prüfen, ob die Fälle zusammenhängen. In Stuttgart-Zuffenhausen wurde im März ein Mann vor einem Restaurant angeschossen. 2022 gab es dort im Juli, August und Dezember Vorfälle mit Schusswaffengebrauch.
Am 2. April dann wieder Plochingen: Diesmal wurde ein Shishabar-Besitzer (34) von zwei 22-Jährigen angeschossen, die noch am Tattag festgenommen wurden. Nun kann man eine Kombination von Tatcharakteristika zusammenzählen, um beinahe mit Sicherheit zu wissen, um welche „Männer“ es sich bei den teils flüchtigen, teils gefassten Tatverdächtigen handelt:
- Karfreitag ist im christlichen Abendland eher als „stiller Tag“ bekannt, an dem man vielleicht zumindest eine Schießerei auf dem Schotterparkplatz vermeiden wird.
- Friseurgeschäfte sind in den meisten deutschen Städten zum großen Teil in der Hand von Zuwanderern. Dasselbe gilt naturgemäß für Shisha-Bars.
- Schießen ist – das legt auch die besondere Aufmerksamkeit der Polizei nahe – ein durchaus innovatives Konfliktlösungsverhalten für die Region Stuttgart, für die umliegenden Dörfer und kleineren Städte wohl ohnehin.
Entsteht an Neckar und Fils gerade ein zweites Neu-Schweden?
Geht es so weiter in der baden-württembergischen Metropolregion, dann können vielleicht bald schwedische Verhältnisse erreicht werden. Denn ganz ähnlich begann es vor einiger Zeit auch in den Großstadtregionen Schwedens: Jugendliche aus dem Zuwanderermilieu vereinten sich mangels beruflicher Perspektiven in kriminellen Gangs. Heute machen sie große Teile der Hauptstadtregion, daneben aber auch andere große Städte wie Göteborg unsicher. Zu den Schießereien kommen hier allerdings noch Bombenanschläge und Drogenhandel hinzu – am Ende vielleicht sogar Auswirkungen auf die demokratische Regierung einzelner Gemeinden.
Daraufhin traten laut den Berichten 50 neue Mitglieder bei einer örtlichen Parteiversammlung auf. Sie sprachen angeblich wenig Schwedisch und hatten Verbindungen zu den kriminellen Gangs des Vororts, wie etwa der bekannte Kolumnist Oisín Cantwell im Aftonbladet schrieb.
Laut Regierungschef Ulf Kristersson wird das schwedische Problem erst schlimmer werden, bevor es besser werden kann: „Ich bin ziemlich pessimistisch auf kurze Sicht. Das wird sehr, sehr schlimm sein.“ Der preisgekrönte Journalist Federico Moreno, der die Sache ursprünglich aufdeckte und selbst in Botkyrka aufwuchs, schrieb dazu: „Wenn die Gangs die Straßen regieren, wollen sie irgendwann auch in der Politik das Sagen haben.“