Robert Habeck will den Tod der Gasheizung durch die Hintertür. So viel steht fest, seitdem klar ist, dass bis 2035 zwar noch Gasheizungen betrieben werden dürfen, aber nur, wenn die Netzbetreiber sich dazu verpflichten, Wasserstoff durch das Netz zu schicken. Wenn die Heizung keinen Wasserstoff verträgt, ist der Heizungsbesitzer genötigt, die Heizung zu ersetzen. So simpel, so dreist.
Der Rückbau des Gasnetzes war schon lange ein Plan der Agora Energiewende, deren einstiger Direktor heute Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium ist. Mit dem Ukraine-Krieg oder anderen aktuellen Ereignissen hat dieses Vorhaben also wenig zu tun. Die Wärmepumpe galt schon damals als Zugpferd. So gab die Agora im Juni 2021 – vor der Regierungsübernahme und als Graichen noch Direktor des Think-Tanks war – vor:
„Wärmepumpen gewinnen beim Einbau neuer Heizungen bis Mitte der 2020er Jahre große Marktanteile, insbesondere im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser. Im Jahr 2030 werden sechs Millionen Wärmepumpen eingesetzt. Grüne Fernwärme gewinnt in urbanen Räumen eine stärkere Bedeutung. Nach 2025 werden nur noch in wenigen Ausnahmefällen neue Heizungen auf Basis von Heizöl und Erdgas in Betrieb genommen.“
Habeck fügt hinzu: Eine solche Umstellung sei nur eine Ausnahme, er ließe sich aber gerne eines Besseren belehren. „Die Produktion von Wasserstoff alleine ist im Moment noch sehr viel teurer und das heißt, selbst wenn er verfügbar wäre, glaube ich nicht, dass das ein Modell für alle, für die breite Masse wäre.“
Heißt: Es ist egal, was der Bürger tut. Wenn er sich jetzt keine teure Wärmepumpe anschafft, wird er spätestens in zehn Jahren dazu gezwungen, weil entweder die eigene Heizung nicht mit Wasserstoff auskommt und ersetzt werden muss; oder, weil die Netzbetreiber den Sinn nicht sehen und deswegen lieber gleich die Sache sein lassen; und dass, selbst wenn beides doch klappt, der Wasserstoff so teuer ist, dass der Bürger an den Kosten für den Betrieb der Heizung zugrunde geht.
Das Ergebnis bleibt immer gleich: Alle, die nicht zu den Profiteuren der Umstellung gehören, werden ärmer.
Habeck spielt mit gezinkten Karten, und die Ampel spielt mit. Warum die versprochene technologieoffene Lösung in Wahrheit keine ist, schreibt uns ein ranghoher Beamter:
- Die vielfach als „technologieoffene Lösung“ bezeichnete Option des Einbaus einer H2-ready-Gasbrennwertheizung wird sich als rhetorisches Feigenblatt erweisen, wenn die zu erfüllenden Regulierungen (von den Netzbetreibern) und aufgeworfenen Hemmnisse für deren tatsächliche Einführung realistischer Weise betrachtet wird. Denn der vom GEG geforderte rechtsverbindliche Investitions- und Transformationspfad könnte ein unüberwindliches Hindernis für die Netzbetreiber werden. Es wird abzuwarten sein, ob und wie in der politischen Praxis die Bundesregierung diese einfache und sinnvolle technologische Option de facto unmöglich machen wird. Ansonsten bleibt diese „technologieoffene Lösung“ nur rhetorisches Feigenblatt.
- Von der Bundesregierung muss nun ein klarer, transparenter und gangbarer Weg eingefordert werden, damit die versprochene Technologieoffenheit auch Realität wird und wir mit H2-Ready-Gasbrennwertheizungen zusammen mit einem mit Wasserstoff betriebenen Gasnetz eine kostengünstige und nachhaltige Heizungslösung im Gebäudebereich bekommen.