Tichys Einblick
Fehlende Perspektiven

„Republik steht still“: Banken schlagen wegen lahmender Wirtschaft Alarm

Die deutsche Wirtschaft schwächelt, und das besorgt die Banken. „Das Problem sind nicht ein paar schwache Quartale“, warnt Christian Sewing, Präsident des Bundesverbands deutscher Banken, „sondern die fehlende Perspektive auf höheres Wachstum.“

IMAGO - Collage: TE

„Zahlreiche Streiks und Proteste haben seit Beginn des Jahres den Eindruck verstärkt, dass unsere Republik in Teilen stillsteht und sich selbst blockiert“, so Sewing. Deutschland brauche vor allem dringend mehr Investitionen, betonte der Präsident des Bundesverbands deutscher Banken (BdB).

Selbst eine Öffnung der Schuldenbremse würde nicht reichen, um den enormen Investitionsbedarf zu stemmen, sagte Sewing mit Blick auf die Diskussion um eine mögliche Reform der Schuldenbremse. „Investitionen, vor allem private Investitionen, sind der Treiber von Wachstum und Wohlstand.“ Private Investitionen könnten nur über den Kapitalmarkt finanziert werden.

Vorantreiben der Kapitalmarktunion

Die Staats- und Regierungschefs der EU haben zwar ein „unverzügliches“ Vorantreiben der Kapitalmarktunion beschlossen. Doch Sewing mahnt: „Das Thema Kapitalmarktunion darf nach den Europawahlen nicht wieder in den Hintergrund treten.“

Laut Enrico Letta, Verfasser eines Sonderberichts, sind 33 Billionen Euro an privaten Ersparnissen in der EU vorhanden. „Jährlich würden rund 300 Mrd. Euro an Ersparnissen europäischer Bürger ins Ausland umgeleitet – vor allem in die USA, hieß es.“


Dieser Beitrag ist zuerst bei exxpress.at erschienen.

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