Die etablierten Medien feuern seit Beginn der Bauernproteste aus allen Rohren gegen den „Mistgabel-Mob“ (SPIEGEL), dem sie wie die ARD „Staatsfeindlichkeit“ unterstellen, und gegen den „ein bisschen Sippenhaft“ (Wirtschaftswoche) angemessen wäre.
Die Propaganda zeigt allerdings bemerkenswert wenig Wirkung. Das Institut Civey fragte vom 9. bis 10. Januar: „Haben Sie Verständnis für die aktuellen Proteste (z. B. Straßenblockaden) der Landwirte?“ Mit „ja, auf jeden Fall“ antworteten 52,5 Prozent, weitere 10,1 Prozent halten die Proteste eher für gerechtfertigt. Damit unterstützen mehr als 60 Prozent die Demonstrationen der Landwirte – obwohl vermutlich auch der eine oder andere von ihnen Einschränkungen durch die Autobahnblockaden hinnehmen muss. Dass sie die Proteste auf keinen Fall akzeptieren, sagen nur 19,7 Prozent, eher nicht gerechtfertigt finden sie 12,2 Prozent. Keine Meinung äußerten 5,5 Prozent.
Für die Medien zeigt sich ein ähnliches Phänomen wie bei der Kampagne gegen den Chef der Freien Wähler Hubert Aiwanger, die nicht nur keine Wirkung gegen den Politiker zeigte, sondern sogar noch für einen politischen Auftrieb zugunsten seiner Partei sorgte. Das mediale Trommelfeuer gegen die demonstrierenden Landwirte übertrifft zwar die Bemühungen im Fall Aiwanger bei weitem – geht aber trotzdem weitgehend ins Leere.