Tichys Einblick
Polizeistatistik

Stark ansteigende Gewaltkriminalität: Deutschland wird zum Raub der Verbrecher

Deutschland wird zum gefährlichen Pflaster: nach den Corona-Jahren explodieren die Zahlen der Delikte förmlich. Das betrifft Gewalttaten, Ausländerkriminalität, aber auch Wohnungseinbrüche. Am gefährlichsten ist es in der Hauptstadt Berlin.

IMAGO

Am Dienstag steht Nancy Faeser ein Tag der Wahrheit bevor. Dann wird die amtliche Polizeistatistik 2023 veröffentlicht. Nach Informationen der Welt am Sonntag hat es diese in sich: die Zahl der Straftaten ist demnach um 5,5 Prozent auf 5,940 Millionen gestiegen.

Die Zahl der Tatverdächtigen erhöhte sich um 7,3 Prozent auf 2,246 Millionen. Von diesen besaßen 923.269 (plus 17,8 Prozent) keinen deutschen Pass. Ein großer Teil gehört der Kategorie der Zuwanderer an, also Asylbewerber, Illegale oder Flüchtlinge – insgesamt handelt es sich um 402.514 Straftäter. Der Polizei sind 93.158 Fälle der illegalen Einreise (plus 40,4 Prozent) und 187.059 Fälle des unerlaubten Aufenthalts (plus 28,6 Prozent) in Deutschland bekannt.

Stark zugenommen haben auch die Zahl der Raubdelikte (44.857, plus 17,4 Prozent). Messerangriffe verzeichnen einen deutlichen Anstieg (8951 Fälle, plus 9,7 Prozent). Dazu zählen Taten, bei denen der Angriff mit einem Messer angedroht oder ausgeführt wird. Eine geringe Zunahme gibt es bei Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen (2282 Fälle, plus 2,1 Prozent) sowie bei Vergewaltigung, sexueller Nötigung und sexuellen Übergriffen im besonders schweren Fall (12.186 Fälle, plus 2,4 Prozent).

Stark zugenommen hat auch die Zahl der Wohnungseinbrüche. Demnach stieg die Zahl um 18,1 Prozent auf 77.819 Fälle. Berlin ist dabei Spitzenreiter (8323 Fälle, plus 35,2 Prozent) – das ist der größte Anstieg aller Bundesländer. Auch Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein liegen mit einem Anstieg von jeweils mehr als 22 Prozent deutlich über dem Bundesschnitt.

Laut PKS sind etwa ein Drittel aller in Deutschland registrierten Straftaten (5,940 Millionen) Diebstahlsdelikte (1,971 Millionen, plus 10,7 Prozent). Starke Zuwächse verzeichnet die Statistik auch beim KfZ-Diebstahl (29.985 Fälle, plus 17,5 Prozent), Ladendiebstahl (426.096 Fälle, plus 23,6 Prozent) und dem Taschendiebstahl (109.314 Fälle, plus elf Prozent).

Beim Vergleich der 16 Bundesländer zeigt sich, dass es bei der Kriminalität weiterhin ein starkes Nord-Süd-Gefälle gibt. Bezogen auf die Häufigkeit der Straftaten pro 100.000 Einwohner, lebt man in Berlin (14.292 Taten) am gefährlichsten. Dahinter folgen Bremen (14.170), Hamburg (12.380) und Sachsen-Anhalt (8.863). Am sichersten bleibt Bayern (4.873).

Die Aufklärungsquote aller Straftaten liegt bei 58,4 Prozent. Die Zahl der Straftaten lag auch gegenüber 2019, dem letzten Nicht-Corona-Jahr, um 9,3 Prozent höher. Damals wurden 5,436 Millionen Straftaten erfasst.

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