Tichys Einblick
Erklärung von Stefan Weber

Plagiatsjäger findet weitere problematische Stellen in Baerbocks Buch

Der Plagiatsjäger Stefan Weber hat sich in einer TE vorliegenden Erklärung erneut zu den Vorwürfen um Baerbocks neues Buch geäußert. Darin versichert er an Eides statt, keinen Auftraggeber für seine Recherchen zu haben und legt weitere Passagen vor, die problematisch sein könnten.

IMAGO / photothek

Plagiatsprüfer Stefan Weber legt nach mit neuen Vorwürfen gegen Annalena Baerbocks Buch „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“.

In einem Papier, das TE vorliegt, sagt Weber: „Ich betone nachdrücklich, dass ich diese Arbeit aus wissenschaftlichem Interesse an der Textgenese durchführe und davon angetrieben bin, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, was die grassierende Copy & Paste-Kultur anbelangt“, erklärt Weber in einer Pressemitteilung. „Im Fall Baerbock prüfe ich aus Eigeninteresse und ohne Bezahlauftrag. Ich habe auch keinen Auftraggeber (…) Das erkläre ich hiermit an Eides statt. Alle Versuche der Grünen, mir ein „bösartiges“ Vorgehen oder „Rufmord“ zu unterstellen, sind daher kompletter Quatsch.“

Anschließend liefert Weber neue Beispiele vermutlich abgeschriebener Sätze aus Baerbocks Buch – mit der Ankündigung, dass wahrscheinlich noch weitere folgen werden. Weber schreibt: „Es entspricht meiner langjährigen Erfahrung, dass solche mit Hilfe der Software entdeckten Erstfunde sehr häufig auf noch weitere abgeschriebene Stellen hinweisen“. 

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Die Grünen finanzierten Plagiatsjäger Weber selbst und bauten darauf Medienkampagne auf
An vier weiteren Stellen soll die Kanzlerkandidatin Formulierungen abgeschaut haben. So zum Beispiel auf Seite 16. Dort heißt es: „Wer immer nur von der Gegenwart aus denkt, verharrt in der Kurzfristigkeit und verliert an strategischer Tiefe.“ Diese Formulierung („verharrt in der Kurzfristigkeit und verliert an strategischer Tiefe“) stammt von Florence Gaub aus der Zeitschrift „Internationale Politik“, wo Baerbock schon eine andere Passage übernommen haben soll. „Eine zufällige Identität ist auszuschließen“, meint Weber dazu.

Auch bei der Bundeszentrale für politische Bildung scheint sich Baerbock nicht nur einmal bedient zu haben. So scheint die Formulierung „Mit der sogenannten Osterweiterung im Mai 2004 galt die Teilung Europas – rund 15 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs – als überwunden“, die Baerbock auf Seite 175 verwendet, fast wortgleich von der Website der Bundeszentrale entnommen – allein die Monats- und Jahresangabe stammt von Baerbock. Andere Stellen sind vielleicht nicht wort-, doch aber sinngleich und legen nahe, dass Gedanken übernommen wurden.

In den „nächsten Tagen und Wochen“ werde Weber das gesamte Buch überprüfen, sagt er. Ein Endbericht mit allen Plagiatsfragmenten sei c.a. Ende Juli zu erwarten.

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