Tichys Einblick
Politik der Leichen im Keller

Eine Pandemie nach Gutsherrenart und das Rätsel Übersterblichkeit

Niederländische Forscher bestätigen Warnsignal des deutschen PEI: Die erhöhte Übersterblichkeit in Europa gab es erst nach der Pandemie und der „Massen-Impfung“. Lag es auch an lebensfeindlichen Maßnahmen? Dr. Fauci erzählte dem Kongress, wie er Social Distancing erfand und Masken für Kinder guthieß.

IMAGO / PA Images

Eine Übersterblichkeit von mehr als drei Millionen Todesfällen haben niederländische Forscher der Vrije Universiteit in Amsterdam ermittelt, und zwar nur in 47 westlichen Ländern, genauer in praktisch allen Ländern Europas, in Australien und den USA. Die Übersterblichkeit lag dabei am höchsten im Jahr 2021: mit 1,2 Millionen Todesfällen über das erwartbare Normalmaß hinaus. 2020 lag die Übersterblichkeit bei einer Million Todesfälle und auch 2022 noch bei 800.000. Die Zahlen an sich sagen erst einmal nicht aus, wodurch so viele Menschen starben. Die niederländischen Forscher stellten fest, dass Coronatote darunter sein könnten, aber auch Opfer der „Gesundheitsstrategien“ gegen die Verbreitung des Virus und die Infektion durch es. Es war, um es kurz zu sagen, zu großen Teilen eine Gesundheitspolitik, die krank machte und letztlich tötete.

Die Forscher sprechen von den Nebenwirkungen der sogenannten „Impfstoffe“, zu denen vor allem Gerinnungsstörungen, Blutgerinnsel, Hirn- und andere Blutungen, Schlaganfälle durch Blutgerinnsel (Hirninfarkte), Angina pectoris, Herzinfarkte sowie andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch gastrointestinale Ereignisse gehörten.

Schon im letzten Jahr haben deutsche Forscher des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) auf die ansteigende Übersterblichkeit des Jahres 2021 hingewiesen, in dem die hiesige „Impfkampagne“ begonnen hatte. Die Forscher stellten fest, dass „die Parallelität der zeitlichen Verläufe zwischen Impfung und Sterblichkeit ein starkes Sicherheitssignal darstellt“, wie Dr. Boris Kotchoubey für TE zusammenfasste.

Daneben wird aber auch von negativen Effekten der allgemeinen Coronamaßnahmen ausgegangen, auch und vor allem der Einschränkungen bei der Nutzung des Gesundheitssystems selbst. Die Umstellung der Lebensumstände (weniger Bewegung, weniger soziale Kontakte) tat ein Übriges, auch wenn dieser Zusammenhang nur schwer fassbar ist. Die Auswirkungen selbst werden es aber sein.

Die wegretuschierte Übersterblichkeit

Zu denken ist ganz konkret an die aufgeschobenen Krebsdiagnosen, die bald schon im Gespräch waren, aber nicht zu einer Kursänderung führten. Arztpraxen blieben in vielen Ländern Sperrzonen. In Deutschland standen Krankenhausbetten leer, weil man sich auf nicht ankommende Spahn- und Lauterbach-„Wellen“ vorbereitete.

Laut der Webseite Our World in Data ist die deutsche Übersterblichkeit zuletzt überhaupt nur in wenigen Monaten verschwunden. Ihren höchsten Ausschlag erlebte sie im Herbst und Winter 2022/23, und im letzten Herbst übertraf die Übersterblichkeit die Spitze des Pandemiejahrs 2020. Das Destatis sprach für 2021 von einem Rekordjahr, in dem erstmals seit 1946 mehr als eine Million Menschen in einem Jahr verstarben. Damit sei eine Übersterblichkeit entstanden, die sich nicht durch die gealterte Bevölkerung erklären lasse.

Man kann vieles davon auf die „aufschiebende Wirkung“ der Pandemiemaßnahmen schieben, auch wenn Dr. Koboutchey darauf hinwies, dass Meta-Analysen die Annahme von einer Infektionsvermeidung durch Social Distancing und Lockdowns nicht hergäben. Und so bleibt ein fader Nachgeschmack und eine zuletzt steigende Kurve der (kumulativ) gesammelten Übersterblichkeit seit Anfang 2020.  Das bedeutet: Obwohl die Pandemie offiziell lange vorbei ist, hat sich die Übersterblichkeit in Deutschland nicht substantiell erholt, jedenfalls bis Ende 2023, als auch die Website Euromomo noch eine „substantielle Zunahme“ anzeigte. Ähnlich sieht es im Vereinigten Königreich aus, wo ebenfalls eine Diskussion um die anhaltende Übersterblichkeit existiert. Ein solcher Zustand ist natürlich umso unverständlicher angesichts teurer und gut ausgerüsteter Gesundheitssysteme. Aus England berichtet der ehemalige Konservative Andrew Bridgen, der noch immer Abgeordneter ist, von einem „neuen Normal“ bei der Sterblichkeit, das inzwischen die gleichbleibend hohe Übersterblichkeit – wie mit Photoshop – zum Verschwinden bringe (im Video ab Minute 3:00).

Auch beim Statistischen Bundesamt (Destatis) findet sich ein solches Verfahren: „Bei der Einordnung des Saisonverlaufes der Sterbefallzahlen ist zu berücksichtigen, dass sich in den drei Jahren der Corona-Pandemie (2020 bis 2022) ein saisonales Muster gezeigt hat, bei dem die Sterbefallzahlen zum Jahresende deutlich und im Vergleich zu vorpandemischen Jahren ungewöhnlichen Maße ansteigen. Dieses Muster wird im aktuellen Vergleich der Sterbefallzahlen des Jahres 2023 mit dem mittleren Wert der vier Vorjahre 2019 bis 2022 berücksichtigt.“ Die „ungewöhnlichen“ Anstiege der „pandemischen“ Sterbefallzahlen sind also auch hier zum neuen Normal geworden und bedingen. Destatis konnte folglich selbst Ende letzten Jahrs von einer „Zahl im Bereich des mittleren Wertes (Median) der Jahre 2019 bis 2022“ sprechen und damit (auch durch die mitgelieferten Graphiken) Entwarnung signalisieren. Als nächstes kommt dann eine lange Untersterblichkeit, falls sich die Zahlen wieder normalisieren sollten.

Dabei müssen die etwaigen Schäden durch eine Impfung nicht sofort oder auch nur im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang auftreten, wie Paul Cullen und Henrieke Stahl im Interview mit TE erklärten. https://www.tichyseinblick.de/interviews/teil-2-cullen-stahl-uebersterblichkeit-modrna-covid-impfstoffe-spike/ Die in den Stoffen enthaltenen Nanopartikel und das im Anschluss gebildete Spike-Protein sind laut der Aussage von Ärzten beide potentiell schädlich. Einer oder beide Faktoren sind möglicherweise für Herzentzündungen (Peri- und Myokarditis) und vielleicht sogar den Geburtenrückgang (via Fruchtbarkeitsstörungen) verantwortlich. Auch in den Niederlanden scheint es ein Problem zu geben. Ebenso in Irland und natürlich in Großbritannien:

Fauci vor dem Corona-Ausschuss: Pandemiepolitik nach Gutsherrenart

Wenn man heute Schilderungen aus der Covid-Zeit liest, aber nicht nur Schilderungen, sondern auch Enthüllungen darüber, wie es zu den vielen verschiedenen Pandemiemaßnahmen kam und welche Auswirkungen sie wirklich hatten, dann kommt man immer mehr zu der Erkenntnis, dass etwas ähnliches nie wieder passieren darf.

Die neuesten Erkenntnisse: Es stellt sich heraus, dass Dr. Anthony Fauci, der langjährige Regierungsberater und Chef eines Teilinstitut der US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH), sich die Corona-Regeln, die hernach weltweit angewandt und nachgeahmt wurden, ausgedacht hat. Das schließen Republikaner aus einem Befragungsprotokoll aus dem Januar, als der Corona-Untersuchungsausschuss des Kongresses einen Anwalt zu Fauci schickte, um ihn peinlich zu befragen. Konkret ging es um Social Distancing, jenes Regelwerk, das sechs Fuß, also etwa zwei Meter Abstand zwischen Menschen zum moralischen Gebot machte.

Man erinnert sich sicher noch, wie auf einmal dieses Maß um die Welt ging, auch in Deutschland von einigen Zeitgenossen eifrig angewandt wurde. Es gab die Zollstock-Leute, die manchmal schon satirisch die Entfernungen ausmaßen. Alles das entsprang also einer launigen Sitzung oder eher Videokonferenz mit Anthony Fauci?

Der nach möglichen Diskussionen über diese Regel befragte Fauci sagte dem Kongress wörtlich: „Wissen Sie, ich erinnere mich nicht. Das kam einfach so auf. Ich erinnere mich nicht an eine Diskussion darüber, ob es fünf oder sechs Fuß sein sollten.“ Später auch: „Ich kannte keine Studien dazu – eine solche Studie wäre schwer durchzuführen gewesen.“

Es war Pandemiepolitik nach Gutsherrenart, die Fauci ab 2020 in den USA durchführte. Die von ihm erdachten Regeln und Maßnahmen sollte sich später die halbe Welt zum Vorbild nehmen. Es ist wie in manchen exexmplarischen Dramen, in denen etwa eine Nation oder Fraktion beschlossen hat, man dürfe das Frühstücksei nicht köpfen, sondern müsse es mit dem Löffel anschlagen und pellen, und darüber ein Krieg oder Bürgerkrieg entbrennt. So haben hier Menschen auf Sesseln beschlossen, anderen ihre Hirngespinste vorzuschreiben, ohne eine wissenschaftliche Grundlage dafür zu haben.

Fauci nahm Kollateral- und Entwicklungsschäden in Kauf

Daneben hat Fauci auch zugegeben, dass die auch von ihm auferlegten Einschränkungen nicht viel dabei halfen, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen. Sie waren also wirkungslos, was ihre eigentliche Aufgabe anging – allerdings sehr folgenreich, was die Wirtschaft, allgemeine Gesundheit und das soziale Leben, die Reifung von Jugendlichen im sozialen Gewebe anging. Alle diese Bereiche wurden beeinträchtigt durch Maßnahmen, die ihren angeblichen Zweck – die Eindämmung des Virus – nicht erreichen konnten.

Social Distancing führte zu „Depression, allgemeiner Ängstlichkeit, akutem Stress und kreisenden Gedanken“, wie eine neuere NIH-Studie herausfand. Eine andere Studie aus Faucis altem Dach-Institut (NIAID ist eine Untersektion des NIH) hat gezeigt, wie sehr das Maskentragen bei Schülern deren Lernfortschritt und vor allem Spracherwerb (!) gehemmt hätten. Von dem Anwalt im Auftrag des U-Ausschusses befragt, sagte Fauci: „Es gab eine Menge Studien, die seit Beginn der Pandemie erschienen sind. Speziell zu diesem Thema gab es aussagekräftige Studien zur Lernschwäche sowie Sprach- und Entwicklungsproblemen, die vor allem jüngere Kinder hatten, die Masken trugen, während sie heranwuchsen.“

Die Nachfrage, ob er diesen Studien gefolgt sei, verneint Fauci direkt: „Nein. Aber ich glaube, dass es eine Menge sich widersprechender Studien gab.“ Angeblich gab es auch Studien, die aussagten, dass Masken in diesem Fall keine Auswirkungen hätten. Aber diese Aussage klingt freilich etwas ausgedacht. Doch Fauci beharrt: „Ich glaube, das ist noch in der Schwebe.“ Im Klartext: Für Fauci waren diese ‚weichen‘ Argumente von erworbener Lernschwäche und einem gehemmten Spracherwerb zu vernachlässigen. Er zog die Studien nicht in Betracht, weil sie nicht in sein epidemiologisches Denken passten. War er ein Fachmann in Lernwissenschaften? Nein. Das Thema war ihm egal.

Die einst bekämpfte Labortheorie als Möglichkeit

Daneben machte Fauci ein Eingeständnis, das erstaunen kann: Die Laborthese, nach Covid-19 auf einen Erreger zurückgeht, der aus dem Virologie-Institut in Wuhan entwich, sei nicht per se eine Verschwörungstheorie, so die vielsagende Äußerung, sondern sei definitiv „eine Möglichkeit“. Allerdings würden viele Menschen dann doch zu „verrückte“ Dinge aus dieser Grundannahme ableiten („spin off“). Das will wohl sagen: Ein solches Virus kann natürlich auch aus dem sichersten Labor entkommen, aber dass irgendjemand das absichtlich herbeiführt, dass vielleicht gar sein eigenes Institut an diesem Vorgehen beteiligt gewesen wäre, dass wären die wirklich „spinnerten“ Verschwörungstheorien. Trotzdem bleibt Faucis Grundaussage bedeutsam: Die Laborthese ist jetzt genauso legitim wie die Zoonosentheorie.

Im Frühjahr 2020 hatte Fauci noch mit anderen Virologen (darunter Christian Drosten) versucht, die Laborthese möglichst schnell aus der öffentlichen Diskussion zu schießen und stattdessen die Wildtiermarkt-Hypothese zu verbreiten. Später verschworen sich amerikanische Offizielle aus dem NIH, unter ihnen wiederum Fauci und der NIH-Direktor Francis Collins, die maßnahmenkritische „Great Barrington Declaration“ zu delegitimieren. Nachdem neben Epidemiologen auch der Nobelpreisträger Mike Leavitt die Erklärung unterschrieben hatte, vereinbarten die NIH-Fürsten, nun brauche es eine „schnelle und vernichtende öffentliche Abrechnung mit ihren Prämissen“ (Collins an Fauci).

Öffentlich sagte Fauci damals, die Erklärung, die vorschlug, auf Lockdowns zu verzichten und auf die Ausbildung einer natürlichen Herdenimmunität zu setzen, sei „lächerlich“, „völliger Unsinn“, „sehr gefährlich“ und werde zu einer großen Zahl vermeidbarer Todesfälle führen. Wie sich heute zeigt, hatte aber auch Faucis Position ihre Haken und eindeutigen Nachteile. Seine älteren Äußerungen sind heute als das entlarvt, was sie waren: Hahnenkämpfe beim Versuch, die Kontrolle über das öffentlich Gesagte zu behalten.

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