Die Nazijägerin und jahrzehntelange Stasi-Mitarbeiterin Klarsfeld erhielt jetzt aus der Hand von Joachim Gauck das Bundesverdienstkreuz. Die heute 76 Jahre alte Klarsfeld bezeichnete das als „große Genugtuung“. Dabei ist es eine widersinnige Entscheidung des Bundespräsidenten. Beate Klarsfeld verdient eine präsidiale Ohrfeige. So aber ist es eine Ohrfeige für alle bisherigen Ordensträger.
Ein bisschen Stasi, ein bisschen Radikalismus, ein bisschen Fanatismus linker Provenienz, eine aussichtslose Bundespräsidentschaftskandidatur für die SED/PDS/Linkspartei, ein bisschen französischer Chic – das sind die Zutaten, für die es bei Joachim Gauck, der keine zweite Amtszeit antreten muss, ein Bundesverdienstkreuz gibt. „Die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz bezeichnete die heute 76 Jahre alte Klarsfeld als „große Genugtuung“.
Immerhin, Klarsfeld ist eine der wenigen „68er“, die sich um Nazi-Karrieren in der Bundesrepublik und anderswo kümmerte. Allerdings komplett aus Ostberlin munitioniert. Und finanziert?
Als Kontaktfrau „Klara“ arbeitete sie immerhin von 1966 bis 1989 mit der Stasi zusammen. Und erhielt gewiss auch Desinformationsmaterial, wie das bei der Stasi so üblich war.
Aber von ihren Stasi-Kontakten, die sie ständig in Ostberlin traf, hat sie natürlich nichts gewusst. Niemand Geringeres als SED-Staats- und Regierungschef Walter Ulbricht und Albert Norden, der Chefpropagandist der SED/DDR, hielten große Stücke auf sie. Ulbricht soll die Anweisung gegeben haben „Frau Klarsfeld jede sachdienliche Hilfe zu gewähren“.
Das mit dem Nichtwissen, das ging den meisten berühmten Westlinken mit Stasikontakten genauso, wie zum Beispiel auch Günther Wallraff, der immerzu auf den Schößen hochrangiger Stasi-Leute saß, aber definitiv nie etwas gemerkt hat, was die Qualität seiner im Westen hochgelobten Ergüsse allerdings erheblich herabsetzt.
Auch Gregor Gysi, Sohn des Ex-Kulturministers Klaus Gysi, und von der DDR instrumentalisierter „Anwalt“ wusste nichts, hatte keine Stasi-Kontakte und war so ahnungslos, dass auch sein göttliches Politgeschwafel von heute auf Normal Null herunter gewertet werden muss. Dass Gysi objektiv mit höchstrangigen Stasi-Leuten verkehrte, ist irrelevant, weil die bundesdeutsche Justiz – ihres Zeichens blind – ihm nicht nachweisen konnte, dass er gewusst hat, als IM Notar geführt worden zu sein.
Beate Klarsfeld kannte den Fetisch ihrer 68er-Bewegung, und dieser Fetisch hieß Aktion. Das haben die 68er bei ihrem Idol Mao Tse Tung, dem wahrscheinlich effektivsten Völkermörder der Menschheitsgeschichte, abgeglotzt: Du musst irgendeine Gewalttat vollbringen, irgendeine „Aktion“, um Aufmerksamkeit zu erregen. Ich gehe jede Wette ein, dass Klarsfeld heute eine völlig unbekannte Person wäre und von Gauck kein Bundesverdienstkreuz bekommen hätte, wenn sie nicht unwissentlich Jahrzehntelang für die Stasi gearbeitet hätte und vor allem, wenn sie nicht Alt-Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger öffentlich einen Ohrfeige reingehauen hätte.
Ihre mindestens konkludente Behauptung einer Naziverstrickung Kiesingers ist in der von ihr behaupteten Form offenbar nie nachgewiesen worden. Subjektiv war Klarsfeld also mal nicht sonderlich legitimiert. Statt eines Bundesverdienstkreuzes hätte Klarsfeld eher eine präsidiale Ohrfeige verdient.
Hier Beate Klarsfeld damals im DDR-Propaganda-Rundfunk zu ihrer Tat:
https://www.youtube.com/watch?v=rHuUX-1KmsY
Gauck, der seine Meinung zu den wichtigsten Themen der Zeit gern diametral ändert, scheint mir kein geeigneter Bundespräsident zu sein.
Joschka Fischer, ex-grüner Außenminister und epochale Lichtgestalt der Grünen, sagte mir in einem Gespräch, dass er drei Meilen gegen den Wind erkennen könne, aus welcher der diversen K-Gruppen aus welcher Stadt jemand stammt. Ich erkenne drei Meilen gegen den Wind, wenn jemand mit der SED zusammen gearbeitet hat.
P.S. Der einstige, selbst tief verstrickte Historiker der 68er-Bewegung Gerd Koenen („Das rote Jahrzehnt“) verglich im Jahr 2001 meine aufwändigen und zutreffenden Recherchen und Veröffentlichungen zu der extremen Gewaltvergangenheit des grünen Obergottes und damaligen Bundesaußenministers Joschka Fischer in einem psychologisch wirren und gegen meine Person fanatisch aufgeheiztem Text im Spiegel mit Beate Klarsfelds Ohrfeige gegen Ex-Bundeskanzler Kurt-Georg Kiesinger im Jahr 1968.
Klarsfeld instrumentalisierte das Thema der Naziverbrechen, und das ist immer eine besonders perfide Form von Relativierung. Tatsache ist, dass es trotz umfangreicher Bemühungen der DDR, westlinker Kreise und teils willfähriger Westmedien bis heute keinen Beweis für eine Nazi-Täterschaft von Kiesinger gibt.
Was weder heute noch je richtig rausgestellt wurde: Klarsfeld hatte gar nichts geleistet. Sie hatte, wie man heute weiß, von der Stasi munitioniert, in einer Art selbstformuliertem Auftrag der DDR den Bundeskanzler geohrfeigt. Wow! Super Leistung! Bundesverdienstkreuzwürdig.