Zum Beginn des laufenden Jahres gab es in Deutschland 1,4 Millionen Pensionäre. Das hat nun das Statistische Bundesamt mitgeteilt. Das bedeutet einen Zuwachs von 0,8 Prozent innerhalb eines Jahres. Im Schnitt verdienen diese Pensionäre laut Amt 3240 Euro. So entstehen dem Staat Ausgaben von 54,8 Milliarden Euro im Jahr, dazu kommen 8,6 Milliarden Euro aus der Hinterbliebenenversorgung. Allein die Bezüge der Ruheständler des öffentlichen Dienstes machen mittlerweile 1,5 Prozent des gesamten Bruttoinlandsproduktes aus.
„So entstehen dem Staat Ausgaben von 54,8 Milliarden Euro im Jahr …“ lautete ein Halbsatz aus dem vorherigen Absatz. Der ist unpräzise. 54,8 Milliarden Euro im Jahr müssen die Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft erwirtschaften, um die Ruheständler des öffentlichen Dienstes zu finanzieren, wäre präziser. Doch dafür erhalten die ja im Alter ebenfalls ein großzügiges Auskommen?
Nun ja … Nein. Im Vergleich nicht. 3240 Euro beträgt laut Statistischem Bundesamt die durchschnittliche Pension in Deutschland. 1769,40 Euro ist laut Arbeitsministerium die durchschnittliche Rente. Satte 1470,60 Euro weniger für die, die den Wohlstand erwirtschaften. Wobei der Staat die Erwirtschafter des Wohlstands offensichtlich immer noch als die „starken Schultern“ betrachtet, die andere mittragen müssten. Denn von den 1769,40 Euro zieht genau dieser Staat den Rentnern weitere 226,40 Euro für Kranken- und Pflegeversicherung ab – die zum Jahreswechsel nochmal deutlich teurer werden.
Die Wirtschaft schrumpft. Die Bereitschaft der Menschen zu arbeiten sinkt. Mit Lohnerhöhungen können die Gewerkschaften ihre Mitglieder nicht mehr mobilisieren, deswegen fordern sie zunehmend kürzere Arbeitszeiten. Alles kein Wunder in einem Land, das den Menschen systematisch die Wertschätzung verweigert, die den Wohlstand erwirtschaften – bis ins hohe Alter hinein.