Die Betreiberfirma der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 entlässt alle Angestellten. Die hat der Wirtschaftsminister der Schweiz, Guy Parmelin, im Westschweizer Fernsehen gesagt. 140 Menschen seien betroffen. Wie der Sender weiter berichtete, habe das Unternehmen für diesen Dienstag um ein Treffen mit Vertretern der Kantonsbehörden gebeten.
Das Betreiberunternehmen sitzt im schweizerischen Zug und ist eine Tochtergesellschaft der russischen Gazprom. Gegen die Nord Stream 2 AG haben die Vereinigten Staaten Sanktionen verhängt. Gazprom hatte kürzlich eine deutsche Tochterfirma gegründet, die das Teilstück der Pipeline, das über deutschen Boden führt, betreiben soll. Dies hatte die Bundesnetzagentur als eine der Auflagen gemacht, die Voraussetzung dafür sind, damit die Pipeline zertifiziert und in Betrieb genommen werden kann.
Auch jene »Stiftung Klima- und Umweltschutz MV« des Landes Mecklenburg-Vorpommern wird aufgelöst. Mit dieser Konstruktion sollte der Betrieb der Pipeline gefördert werden. Doch Ministerpräsidentin Schwesig musste jetzt einen Rückzieher machen, weil diese Stiftung wesentlich von Gazprom finanziert wurde.
Die Pipeline selbst ist fertig gebaut und mit Gas gefüllt. Nicht absehbar ist, was die Entlassung der Angestellten für den Betriebszustand der Gasleitung bedeutet.