Tichys Einblick
Trotz "wolfsabweisendem Schutzzaun"

Niedersachsen: Wolf greift Schafherde an – 55 Tiere tot

Im Landkreis Stade ereignete sich einer der blutigsten Wolfsangriffe auf eine Schafherde – der spezielle Schutzzaun nutzte nichts. Insgesamt 55 Schafe sind tot. Immer mehr Schäfer verzichten wegen der Wolfspolitik auf Weidetierhaltung.

IMAGO / agrarmotive

Einem der blutigsten Angriffe von Wölfen fiel am Wochenende fast eine ganze Schafherde mit 112 Tieren in Niedersachsen zum Opfer. Wie die Jägerschaft des Landkreises Stade mitteilte, sollen ein oder mehrere Wölfe die Schafherde überfallen und attackiert haben. 18 Schafe waren sofort tot, 37 Tiere mussten eingeschläfert werden. Dies, obwohl die Weide mit einem sogenannten wolfsabweisenden Schutzzaun eingezäunt war. Der nutzte nichts.

Die grauenhaft zerfetzten Tiere schockierten selbst die Landesjägerschaft. Die übte erneut starke Kritik an der Wolfspolitik und forderte ein europarechtskonformes Bestandsmanagement. In einer Erklärung vom Sonntag sagten sie, dass dieser Angriff gezeigt habe, dass in küstennahen Grünlandgebieten die Anwesenheit von Rudeln dem politischen Ziel der Weidehaltung entgegenstehe, und dies zu einem weiteren Rückgang der Weidetierhaltung führe.

Der Wolf steht unter strengem Naturschutz, nur in Ausnahmen dürfen einzelne Tiere abgeschossen werden. Die meisten Schäfer haben bereits nach Wolfsangriffen durch Wölfe ihre Herden auf den Deichen aufgelöst. Damit fehlt der Deichschutz, Schafe halten das Gras kurz und treten den Boden fest. Ebenso stellen immer mehr Landwirte nach blutigen Angriffen auf Rinder ihre Weidetierhaltung ein.

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