Die B117-Variante, bekannt gemacht als „britische Mutante“, soll deutlich gefährlicher sein als der Wildtyp – darauf weisen nicht nur Karl Lauterbach & Co. täglich hin, es ist auch Grundlage der Pandemiepolitik der Bundesregierung. Im aktuellen Entwurf für die Änderung des Infektionsschutzgesetzes hin zum „Bundeslockdown“, findet sich in der Begründung der Maßnahmen gleich zwei mal der Verweis auf die höhere Gefahr durch die „Mutanten“. Ganz am Anfang heißt es: „Verschiedene neue Virusvarianten (Mutationen) mit ernst zu nehmenden Veränderungen in den Viruseigenschaften verbreiten sich rapide.“ Es ist das wesentliche Argument dafür, dass die infektionsepidemiologische Situation in Deutschland „besorgniserregend“ sei. Denn: „Virusvarianten sind infektiöser und tödlicher.“ Später heißt es dann nochmal, dass die steigende Belastung der Intensivstationen hin zum Notbetrieb, mit der Verbreitung von „besonders gefährlichen Virusmutationen“ verbunden sei.
Die zweite Studie untersuchte die angegebenen Daten von 36.920 Nutzern der britischen Covid-App. Ergebnis auch hier: Diejenigen, die sie sich mit B117 angesteckt hatten, haben nicht vermehrt und keine schwereren Symptome als die Infizierten mit dem herkömmlichen Typ.
Diese Ergebnisse sind insofern logisch, als es in keinem Land, in dem die B117-Variante bereits große Teile der Neuinfektionen ausmacht, zu einem überproportionalen Anstieg der Todeszahlen kam. In Deutschland sinkt der Anteil der „Corona-Fälle“, die mit oder an dem Virus sterben, konstant, obwohl hierzulande über 80 Prozent der Infektionen auf die Variante zurückgehen.
Diese Ergebnisse haben Sprengkraft: Denn wenn die Variante in der Tat nicht gefährlicher ist, bricht der Politik ein Großteil ihrer verbliebenen Argumentation für den Lockdown weg. Denn dann können wir die Zahlen im Kontext des letzten Corona-Jahres betrachten und ableiten, dass weder exorbitant viele Tote zu erwarten sind – noch die ominöse „Triage“.