Tichys Einblick
Konzert auf Rügen

Nena legt mit neuem Protest gegen Corona-Regeln nach: „Jeder macht was er will!“

Die Sängerin Nena legt mit einem erneuten Protest gegen die Corona-Regeln auf ihren Konzerten nach. Sie sagte, sie freue sich, dass die Menschen alle dicht beieinander stehen. Von der medialen Kampagne gegen sich lässt sich die Sängerin offenbar kaum beeindrucken.

IMAGO / Future Image

Am Sonnabend gab Nena ein Konzert in Bergen auf der Insel Rügen. Dort fragte sie das dicht aneinander tanzende Publikum: „Sagt mal Leute, hab´ ich irgendwie gesagt, dass ihr hier alle ganz nah und eng beieinander stehen sollt?“ Sie fügte hinzu: „Ich hab´s nicht gesagt, aber ich freu mich, dass ihr es tut“. Und: „Jeder macht was er will!“

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Die Sängerin hat damit nachgelegt. Erst vor kurzem sorgte sie für Aufsehen, als sie bei einem Konzert in Berlin sagte: „Hier wird gedroht, dass sie die Show abbrechen. Das sie die Show abbrechen, weil Ihr nicht in Eure – wie sie es nennen – Boxen geht. Ich überlasse es in Eurer Verantwortung, ob ihr das tut oder nicht. Das darf jeder frei entscheiden, genauso, wie jeder frei entscheiden darf, ob er sich impfen lässt oder nicht“. Und: „Die Frage ist nicht, was wir dürfen, sondern die Frage ist, was wir mit uns machen lassen!“

Die Ikone der Linken zog damit einen Shitstorm auf sich: Als ein Song von ihr bei den Olympischen Spielen gespielt wurde, wurde das scharf kritisiert – aus Deutschland. Doch zum Einlenken bringt das die Sängerin offenbar nicht.

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Eine Sache kommt bei diesem Konzert noch dazu: Wer die Ecke Bergen und Umgebung kennt – hier fand das betreffende Konzert statt – der weiß, wie der Altersdurchschnitt dort ist. Meine Familie stammt von Rügen aus der Ecke – und der junge Teil meiner Familie ist fast vollständig schweren Herzens weggezogen, weil es dort auch kaum Arbeit gibt. Und wenn man dann noch dazu nimmt, dass Fans von Nena, die ja nun auch 61 Jahre alt ist, wahrscheinlich zum größten Teil auch nicht mehr die jüngsten sind – tja, dann kann ich mir den Rentnerverein im Publikum bildlich vorstellen. Ich denke, das ist etwas, was man bei der Region dazu sagen sollte, denn hier haben wir es mit der Risikogruppe zu tun, die sich selbst gefährdet, also eine Entscheidung trifft, die nur sie selbst betrifft. Und wenn Renter beschließen, sie wollen lieber sorglos tanzen, statt sich deprimiert im Haus zu verschanzen, dann ist das etwas, was ich sehr gut verstehen kann und was ein jeder respektieren sollte.

Zwei ihrer Konzerte, eins in Wetzlar, Hessen und eins in Bad Seeberg, Schleswig-Holstein wurden nach Nenas Corona-Protest abgesagt. Bei ihrem Konzert in Bergen sollen laut Veranstalter 1.300 Besucher anwesend gewesen sein. Es ist erfreulich, dass die Sehnsucht nach einem freien Leben, jenseits aller politischen Spektren weiter besteht.

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