Tichys Einblick
Weil John Cleese J.K. Rowling verteidigte

Shitstorm gegen Monty Python-Ikone wegen angeblicher Transphobie

Der Comedy-Star wird auf Twitter angegriffen, weil er J.K. Rowling in Schutz nahm, die mit Transphobie-Vorwürfen konfrontiert wird. Aber der Brite gibt sich umbeeindruckt - und kontert mit Humor.

imago images / Horst Galuschka

Der 81-jährige britische Komiker und Monty Python-Star John Cleese setzt sich schon länger für Meinungsfreiheit ein. „Jeder Humor ist kritisch. Wenn wir anfangen zu sagen: Oh, wir dürfen sie nicht kritisieren oder beleidigen, dann geht der Humor und mit dem Humor geht auch der Sinn für Proportion – dann lebt man, was mich angeht, im Jahr 1984,“ sagte er in einem Video mit Bezug auf George Orwells dystopischen Roman. „Die Idee, dass man vor aller art unangenehmer Emotionen geschützt werden muss, unterstütze ich absolut nicht.“ Nun steht er unter Beschuss, weil er sich mit J.K. Rowling solidarisiert hat.

Die Harry-Potter-Autorin hatte Mitte des Jahres auf Twitter erklärt, dass sie befürchtet, dass viele Transgender-Rechte die Rechte der Frauen einschränken. „Ich möchte, dass Transgenderfrauen in Sicherheit sind. Gleichzeitig möchte ich nicht, dass gebürtige Mädchen und Frauen weniger sicher sind. Wenn man die Türen von Badezimmern und Umkleidekabinen für einen Mann öffnet [der nur behauptet transsexuell zu sein], dann öffnet man die Tür für alle Männer die hineinkommen wollen.“, war ihre Erklärung. Und obwohl sich ihre Befürchtungen in den britischen Frauengefängnissen bewahrheitet haben und sich sogar einige Transexuelle auf ihre Seite stellten, ist sie als „transphob“ gebrandmarkt. Das färbt nun auch auf die ab, die ihr beistehen, wie Cleese. Er hat bekannt gegeben, einen offenen Brief unterschrieben zu haben, der Solidarität mit J.K. Rowling bekundet.

Im Netz ist ein Shitstorm gegen ihn entbrannt. Doch ihm scheint der Hass und die Beleidigungen, die ihm jetzt entgegenschlagen, nicht sonderlich viel auszumachen. Vielmehr scheint er mit den Transgender-Aktivisten auf Twitter seinen Spaß zu haben. So warf ihm ein User vor, dass er sich mit Transphobie und Diskriminierung solidarisiere, worauf er antwortete: „Ja, und mit dem Quälen kleiner Tiere und dem Verbrennen von Babys. Bist du hellseherisch?“ Ein anderer fragte ihn, warum er andere nicht sein lassen kann, was sie wollen. Darauf antwortete er mit: „Tief im Inneren will ich eine kambodschanische Polizistin sein. Ist das erlaubt oder bin ich unrealistisch?“ Außerdem twitterte er: „Wenn man seine eigenen Emotionen nicht kontrollieren kann, muss man das Verhalten anderer Menschen kontrollieren. Deshalb dürfen die anhänglichsten, überempfindlichsten und leicht zuverärgersten Menschen nicht unseren Standard setzen.“

Und: „Mich stört das komplette Fehlen einer Relation. Und natürlich die komplette Abwesenheit eines Sinns für Humor“


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