Es war einmal, da gab es ernsthafte Regierungsgeschäfte, denen sich Minister und lokale Amts- und Würdenträger stellten, und es gab das humanitäre Engagement zugunsten von Heimatvertriebenen und notleidenden Flüchtlingen. Diese Zeiten sind lange vorbei. Inzwischen sind die sogenannten und in Deutschland inzwischen allgegenwärtigen „Flüchtlinge“ zum Hauptinhalt des Regierungshandelns geworden, das allerdings zugleich in geradezu unzumutbarer Weise auf die unteren Ebenen des Verfassungsbaums, auf Landkreise und Kommunen abgewälzt wird.
Wo Wohnen nicht nur zur Kostenfrage, sondern zum Problem wird
Die Kosten sind aber nur ein Faktor, der von Bedeutung ist, wenn auch nicht von so kleiner, wenn man bedenkt, dass Geld und namentlich Steuergeld als Instrument der (sozialen) Gerechtigkeit dienen sollte. Hinzu kommen aber Wohnungsnot und die neue Enge, von der ja auch der Hamburger Erste Bürgermeister Tschentscher (SPD) unlängst in einer ntv-Talksendung gesprochen hat. So mussten allein im letzten Jahr rund 50.000 Flüchtlinge und Asylbewerber in der Hansestadt untergebracht werden. Dieses Jahr kamen bereits mehr als 3.000 Asylbewerber hinzu. Bis zum Jahresende könnten es folglich 15.000 Neuzugänge werden, wenn alles so weiter geht wie bisher. Wo will man sie unterbringen, wenn jetzt schon kein Platz ist?
Der Hamburger AfD-Fraktionsvize Alexander Wolf forderte einen „Aufnahmestopp und zugleich eine Abschiebeoffensive“. Rot-Grün habe „in puncto Asylkosten alle Hemmungen“ verloren. Der Senat geht von einem deutlichen Anstieg in den kommenden Monaten aus, was die Asylanträge angeht.
Und so wird gerade quer durch die Republik der Wohnraum zusammen mit dem Geld der Kommunen knapp. An manchen Orten fallen die vielen unbegleiteten Minderjährigen auf, die neben Wohnungen auch noch Schulunterricht und Betreuung brauchen. Die Stadt Mainz mietet „zu marktüblichen Konditionen“ ein leerstehendes Bürogebäude an, um dort 480 Migranten unterzubringen, mit Interesse an einem „längerfristigen Mietverhältnis“.
In anderen Gebietskörperschaften geht es nicht mehr um leerstehende Objekte. Die Umsiedlung von langjährigen Mietern – wie im baden-württembergischen Lörrach gesehen – gefährdet den sozialen Frieden ganz konkret. Boris Palmer sagte im Februar zu diesem Fall: „Wenn der Bund die irreguläre Migration … und die Zahl der ausreisepflichtigen Migranten nicht verringern will oder kann, dann muss er damit klar kommen, dass überforderte Kommunen Notunterkünfte errichten.“ Mietern nach 40 Jahren zu kündigen, sei keine Lösung.
Viele Straftaten wuchsen um 20 Prozent und mehr an
Und während all das geschieht, geht die Kriminalität im Land ebenfalls eigene Wege und beschäftigt auch auf diesem Wege die lokalen Behörden. Teils massive Steigerungen bei einzelnen Straftaten lassen eine viel breiter veränderte gesellschaftliche Realität erkennen, ja greifbar werden. So nahm die Gewaltkriminalität insgesamt schon im letzten Jahr um 20 Prozent zu, ebenso Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und Übergriffe besonders schwerer Art. Die Raubdelikte wuchsen sogar um 27 Prozent und die gefährliche und schwere Körperverletzung nahm um 18 Prozent zu.
Und einige relativ schlichte Fragen gehen letztlich an die Bundesregierung: Warum stellt sie nicht das Einfliegen von afghanischen „Ortskräften“ ein? Warum nimmt Deutschland überhaupt noch Zusatzkontingente auf, wenn es – wie die Großstadt Hannover – sein Soll an Aufnahmen bereits übererfüllt hat? Was ist mit der Jagd auf illegale Schlepper rund um die deutschen Grenzen, die sich laut der Gewerkschaft der Polizei (GdP) zunehmend professionalisieren und Pakete mit „Erfolgsgarantie“ anbieten? Der GdP-Vertreter in Sachen Bundespolizei, Andreas Roßkopf, fordert eine bessere materielle Ausstattung der Bundespolizisten mit Drohnen, Kameras und moderneren Einsatzfahrzeugen. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) fordert darüber hinaus feste Grenzkontrollen an allen betroffenen Grenzabschnitten im Süden und Osten. Roßkopf sieht die Lösung dieses Problems eher in konsequenten Kontrollen an den EU-Außengrenzen.
Auch mit im Paket: Die neuen Terroristen
In Hamburg und im Allgäu waren nun 250 Polizisten im Einsatz, um zwei Syrer (28 und 24) zu verhaften, die im Verdacht stehen, ein Sprengstoffattentat vorbereitet zu haben. Mit einem selbstgebastelten Sprengstoffgürtel wollten die beiden Brüder einen todbringenden Anschlag auf zivile Ziele verüben. In Kempten und Hamburg wurden mehrere Objekte durchsucht, wobei man auch die zuvor online bestellten sprengfähigen Materialien sicherstellte.