Tichys Einblick
Und wieder...

Messerangriff in Amsterdam – Der Feind im Inneren

Wieder ein Messerangriff. Wieder mitten in einer europäischen Großstadt. Diesmal: Amsterdam. Fünf Menschen verletzt, einige schwer. Tatort: die Innenstadt, tagsüber, in aller Öffentlichkeit. Täterbeschreibung? Kapuzenpulli. Motiv? Unklar. Tatablauf? Willkürlich. Täter? Flüchtig. Und bald vermutlich vergessen – wie so viele vor ihm.

picture alliance / ANP | ANP INTER VISUAL STUDIO

Wir sind diese Nachrichten leid. Nicht, weil sie uns gleichgültig wären – sondern weil sie längst zur bedrückenden Routine geworden sind. Der wahllose, unkontrollierte Messerterror gehört mittlerweile zur europäischen Alltagskulisse. Überall taucht er auf. Immer wieder sind es „Einzeltäter“. Immer wieder heißt es, „nichts deutet auf eine koordinierte Aktion hin“. Und immer wieder endet alles im Schweigen, Verdrängen, Verharmlosen.

Das Muster ist bekannt. Die Bedrohung ist real. Doch die Konsequenz? Kaum sichtbar. Statt entschlossen zu handeln, werden Sicherheitsrisiken zur neuen Normalität erklärt. In Deutschland müssen Volksfeste, Weihnachtsmärkte, Karnevalsumzüge oder Stadtläufe abgesagt werden – nicht wegen Sturmwarnung, sondern weil man den Schutz der Bevölkerung nicht mehr gewährleisten kann. Und niemand fragt sich ernsthaft, wie es so weit kommen konnte.

Natürlich rüstet die EU auf. Natürlich investieren Regierungen in Überwachung, Polizei und Technik. Aber was, wenn das eigentliche Problem längst unterhalb des Radars liegt? Wenn der Feind nicht mehr an der Grenze steht, sondern schon mitten im Land ist – finanziert durch Steuergeld, geduldet aus falscher Toleranz, geschützt durch politische Korrektheit?

Das eigentliche Tabu unserer Zeit ist nicht die Gewalt. Es ist die Wahrheit über ihre Ursachen. Wer sie anspricht, wird ausgegrenzt. Wer fragt, wird diffamiert. Und wer Lösungen fordert, wird in Ecken gestellt, in denen er nichts verloren hat.

Doch solange sich nichts ändert, bleibt nur die nüchterne Erkenntnis: Es sind nicht nur unsere Innenstädte, die nicht mehr sicher sind. Es ist die gesamte politische Klasse, die längst die Kontrolle über ihre eigenen Entscheidungen verloren hat. Und mit ihr: das Vertrauen der Bürger.

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