Nach seiner durch keine Daten gestützten Warnung vor einer „Killervariante“ des Corona-Virus musste Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) heftige Kritik von Experten einstecken. Laut einer Umfrage von Civey vom 20. bis 21. April beeindruckt seine Angstpropaganda mittlerweile auch nur noch eine knappe Minderheit der Deutschen. Auf die Frage: „Wie bewerten Sie die Warnung Karl Lauterbachs vor Killervarianten“ antworteten 36 Prozent der Befragten: „eindeutig unangemessen“, weitere 15, 3 Prozent hielten sie für „eher unangemessen“. Als „eindeutig angemessen“ stuften sie 19,8 Prozent der Befragten ein, 23,3 Prozent empfanden sie als „eher angemessen“. Keine Meinung trauten sich 5,6 Prozent zu.
Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hatte Lauterbachs Aussage deutlich kritisiert und darauf hingewiesen, dass es sich bei der Wortschöpfung „Killervariante“ um keinen wissenschaftlichen Begriff handelt. Lauterbach selbst wollte auf Nachfrage nicht sagen, worauf er seine Spekulation stützt, es könnte bald eine oder mehrere sehr viel gefährlichere SARS-Cov-2-Virenarten geben. Bei der jetzigen Omikron-Variante liegt die Letalität, also der Anteil der Gestorbenen unter den Infizierten, aktuell bei 0,1 Prozent – und damit niedriger als bei vielen Grippewellen der Vergangenheit.
Wie er seine Ansicht begründet, die Unionsabgeordneten hätten bei der Abstimmung über die Impfpflicht im Bundestag nicht frei votieren können, sagte Kutschaty nicht. Er lieferte auch keine Begründung, warum er eine staatlich erzwungene Impfung angesichts der zurückgehenden Infektionszahlen für nötig hält.
Bei der Abstimmung am 7. April hatte ein von Abgeordneten der SPD, der FDP und der Grünen getragener Gesetzentwurf für eine Zwangsimpfung der über 60jährigen die Mehrheit im Bundestag deutlich verfehlt.