Tichys Einblick
Söder erklärt sich zum Lebensretter

Markus Söder: „130.000 Menschen … in Bayern vor dem Tod gerettet“

Nein, dies ist keine Glosse. Markus Söder zog am Mittwoch im Bayerischen Landtag Bilanz über seine Corona-Politik. Mit hauseigenen Daten erklärt er sich und seine Regierung zum hundertdreißigtausendfachen Lebensretter.

IMAGO / Sammy Minkoff

Markus Söder zog bei seiner 12. Regierungserklärung am Mittwoch eine eigenwillige Bilanz seiner Corona-Politik: „Das Ziel, Leben zu retten, haben wir gut erreicht. 130.000 Menschen konnten in Bayern vor dem Tod gerettet werden“, so der Ministerpräsident im Bayerischen Landtag.

Wen er mit „wir“ meint, die diese 130.000 Menschen vor dem Tod gerettet haben sollen, macht Söder schnell klar. Er gestattet sich nämlich eine „ganz persönliche Bemerkung“. Einen „höheren ethischen Lohn als Leben zu retten“, dürfe es für „einen Politiker“ nicht geben.

Söder findet die Zahlen, die vom Bayerischen Gesundheitsamt stammen, „beeindruckend“. Er gibt sich aber demütig: „Wir erwarten kein Lob“, so der Ministerpräsident, das sei nur die Erfüllung seines Amtseides. Die Querdenker, die ihn angreifen und beschimpfen, nannte Söder „schäbig, wirr, böse“.

850.000 Menschen, so zitiert Söder die Zahlen seiner eigenen Regierung weiter, konnten in Bayern vor Long Covid geschützt werden.

Die wirtschaftlichen und sozialen Schäden, die die in Bayern besonders harten Corona-Maßnahmen zur Folge hatten, erwähnte Söder nicht – auch nicht, dass Bayern trotz dieser Maßnahmen laut Ludwig-Maximilians-Universität München auf Platz 6 der Bundesländer mit den meisten Corona-Todesfällen bezogen auf die Bevölkerungsgröße steht.

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