Tichys Einblick
„Auf dem Islamistenauge blind“

Mannheim zeigt: ÖRR und Regierung sind im „Kampf gegen rechts“ verfangen

Nicht nur in der Tagesschau wird Michael Stürzenberger systematisch zum Täter gemacht. Daneben gibt es eine erschreckende Vielzahl von Stimmen, die das Attentat begrüßen und weitere fordern. Nancy Faeser rettet sich in Textbausteine. Dabei trägt sie politische Mitverantwortung für das Drama von Mannheim.

picture alliance/dpa | Rene Priebe

Im Fall des Mannheimer Terror-Attentäters gehen die ermittelnden Behörden nun auch tatsächlich von einem „islamistischen Motiv“ aus, wie der Spiegel berichtet. Zuvor hatte etwa schon Ahmad Mansour diese Ansicht geäußert und auf Rückfrage, ob er mehr wisse als die Polizei, schlicht „Ja“ geschrieben. Der 25-jährige Afghane ist seit 2013 oder 2014 in Deutschland, via Asyl oder „internationalen Schutz“ und lebt in einem Plattenbau im südhessischen Heppenheim. Er ist zweifacher Familienvater. Umso erstaunlicher ist es, dass ihm eine solche Tat des religiös-politischen Terrors als Möglichkeit erschien.

Fünf Personen wurden von dem Terroristen verletzt, ein Polizist gar lebensgefährlich. Es war im übrigen nicht richtig, dass der Polizist einen schweren Fehler begangen hätte, als er zunächst einen anderen Mann als den 25-jährigen Afghanen isolierte. Der Mann hatte selbst irrtümlich einen anderen als den Täter gepackt und mit den Fäusten bearbeitet, wie ein neues Video des Geschehens zeigt. Der Messerattentäter lag da schon am Boden. Trotzdem ist es charakteristisch, wie die vier Polizisten einen weiten Bogen um ihn machten, während man zuerst einen weitaus weniger gefährlichen Akteur außer Gefecht setzte. So kam es schließlich zu den lebensgefährlichen Verletzungen des Polizisten. Der Beamte kämpft laut letzten Meldungen noch um sein Leben und wurde ins künstliche Koma versetzt. Zwei Messerstiche in die Nackengegend waren genug dafür.

Aber auch für Stürzenberger war es knapp: Wie der Autor und Aktivist gegenüber Bild mitteilte, verfehlte ein Stich seitlich nur knapp die Lunge. Im Kiefer trägt er nun Schrauben, eine klaffende Wunde an der Lippe musste genäht werden. Die Leichtigkeit, mit der solch eine Tat gelang, ist an sich schockierend, erschreckend. Sie gelang in dem Sinne, dass der beabsichtigte Terror, die Schreckensbotschaft, verbreitet wurde.

Verbreitete Rückendeckung für Attentäter

Schockierend ist auch die Information, dass der Täter in Deutschland breite Rückendeckung für seine Tat erhält. Ein angeblicher Augenzeuge mit südländischem Aussehen und türkischen Sprachkenntnissen will es sogar direkt am Tatort erlebt haben, wie umstehende Türken und Araber die Mordtat spontan begrüßten und die Ausweitung solcher Angriffe auf alle ihnen missliebigen Figuren in Deutschland forderten.

Es gibt Sammlungen von Stimmen aus dem weiteren Netz, die dasselbe Bild ergeben.

Das ist im Grunde nichts anderes als der Ruf nach dem „Kalifat“, das ja auch vor allem die Bedeutung hat, dass darin eine islamische Rechts- und Werteordnung (Scharia) für alle Einwohner verbindlich ist. Und sicher ist: Mannheim ist heute „bunt“ geworden, in vielen Teilen aber auch monochrom islamisch, mit ganzen Halal-Zonen ohne Alkoholausschank.

Eine besonders krasse und in unserem Sinne extreme Stimme ist die eines Mannes mit guten Deutschkenntnissen, der es billig fand, die Stich- und Hackbewegungen von Sulaiman A. in seinem Video-Auftritt zu wiederholen und weitere Personen zu benennen, die es auch verdient hätten, zum Opfer solcher Taten zu werden, vor allem fallen ihm „Verräter“ aus den eigenen migrantischen Reihen ein, die den Islam abgelegt haben und kritisieren.

ARD-Terrorismusexperte übernimmt Sicht der Terroristen

Derweil tut sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk damit hervor, das Opfer der Tat als Extremisten darzustellen, allerdings ohne die strenge Definition des Begriffs anzuwenden. In dem Sinne wäre ein Extremist einer, der zur Erreichung seiner Ziele gewaltsame Mittel befürwortet. Genau das tut Stürzenberger, der einem Muslim einmal „die andere Wange hinhielt“, ihm den Hals zum Abschneiden anbot, nicht.

Der „ARD-Terrorismusexperte“ Holger Schmidt sieht seine Aufgabe offenbar darin, weitere Terrortaten zu verhindern – indem er seine öffentlichen Aussagen der Weltsicht der potentiellen Terroristen anpasst. Schmidt spricht auch gar nicht von dem 25-jährigen Afghanen, von dem nun wieder alle gar nichts wissen, sondern von seinem hauptsächlichen Opfer, Michael Stürzenberger. Dessen Position sei „extrem ausgrenzend und eine sehr extreme Position“, von einigen werde Stürzenberger als „Islamhasser“ bezeichnet. Das sind genau die Sprechblasen, die auch Stürzenberger immer wieder von Muslimen dokumentiert hat.

Um diese Echokammern oder Blasen des radikalen Islams in Deutschland auszutrocknen, bräuchte es vermutlich vieles, was die deutsche Politik nicht kann: genau auf die durch Migration entstandenen Parallelgesellschaften schauen, Informationen aufnehmen, Konflikte mit diversen (vor allem islamischen) Interessenverbänden aushalten, auch einmal ein Selbstbewusstsein als demokratischer Rechtsstaat artikulieren. Aber auch die Einwanderungspolitik müsste eine ganz andere sein, um der lodernden Glut des radikalen Islam – oder wahlweise der radikalen Messertäter – im Lande nicht immer neues Futter zu geben.

Stürzenberger: Wieviele ticken genauso wie dieser Afghane?

Im Gespräch mit der Jungen Freiheit hat Michael Stürzenberger, kurz nach einer größeren Operation und aus dem Krankenhausbett, angekündigt, dass er weiter machen wolle. Er habe an Geert Wilders gedacht, mit dem er einige Interviews führen konnte: „Ich weiß, in welcher Bedrohungslage er ist. Er hat rund um die Uhr Polizeischutz. Ich habe an Salman Rushdie gedacht, der 15 Messerstiche abbekommen hat und fast gestorben wäre, ein Auge verloren hat. Der Arm ist, glaube ich, gelähmt. Der hat’s auch mit Glück überstanden.“ Da frage man sich schon: Kann man dieses Risiko eingehen? „Aber die Sache ist zu wichtig.“

Stürzenberger gibt zu bedenken, dass in den letzten Jahren, viele Menschen seit 2015 aus „fundamental-islamischen Ländern“ nach Deutschland gekommen seien, und man gar nicht wisse, „wieviele Hunderte, Tausende so ticken wie dieser Afghane“.

Der Attentäter habe „knallhart, ohne Gewissensbisse zugestochen, ohne Rücksicht auf Verluste; der hat wahrscheinlich auch seinen eigenen Tod einkalkuliert“. Stürzenberger spricht vom Prinzip des islamischen Martyriums: „Wenn man Ungläubige tötet, kommt man selbst ins Paradies, mit 72 Jungfrauen. Wir denken alle: Wie kann man so was glauben? Aber es gibt Menschen, die das glauben.“

Nur Textbausteine bei Nancy Faeser

Am Ende fragt man sich schon: Will Stürzenberger nun den christlichen Begriff des Märtyrertodes erneuern, der ja dem islamischen Märtyertod geradezu entgegengesetzt ist, weil er darauf beruht, zum Opfer zu werden? Das schwingt aber vielleicht nur im Hintergrund mit. Übrigens ruft Stürzenberger selbst die Regierung zum „Kampf gegen Extremismus“ auf, statt des inzwischen schon beinahe hergebrachten „Kampfes gegen rechts“.

Geert Wilders spricht in einem Tweet vom neuen Attentat: „Moslem-Terrorist in Mannheim, aber sie sind überall, in ganz Europa. Genug ist genug. Ich warne schon seit 20 Jahren davor. Helfen Sie uns, diesen Terror zu bekämpfen…“

Für Hans-Georg Maaßen, den Vorsitzenden der Werteunion, sind SPD, Grüne, CDU/CSU und FDP „auf dem Islamistenauge blind“. Die Folge des „Kampfes gegen rechts“ sei auch, dass ein afghanischer Attentäter wie Sulaiman A. ungestört ihre Angriffe planen können. Die Politiker dieser Parteien trügen auch die Verantwortung für derartige Anschläge. Doch von Nancy Faeser und Olaf Scholz kamen nur Textbausteine, wo im Falle „Sylt“ noch heftige Empörung war. Doch viele fragen: Was sind die Konsequenzen für die Innenministerin? Wann wird sie den Zustrom der illegalen Migranten stoppen? Wann genauso entschieden gegen den radikalen Islam vorgehen, wie sie es bei „Reichsbürgern“ und „Rechtsextremen“ tut. Maaßen hat darauf hingewiesen, dass der letztere Begriff eigentlich vollkommen entwertet ist, seit Faeser und andere ihn unterschiedslos gegen jede entschiedene Opposition zur Regierungspolitik gewendet haben.

Anzeige
Die mobile Version verlassen