Ein Polizist konnte ihn nach seiner Messerattacke auf den 29 Jahre alten Polizisten Rouven Laur mit einem Schuss außer Gefecht setzen. Dabei wurde Sulaiman Ataee selbst schwer verletzt und nach einer Operation in ein künstliches Koma versetzt, war somit seit der tödlichen Messerattacke Ende Mai nicht vernehmungsfähig.
Nachdem Sulaiman Ataee wieder aus dem Koma geholt wurde, soll er sich gegenüber den Mitarbeitern »sehr unhöflich« verhalten und keine Reue für seine Taten gezeigt haben, berichtete Bild. Er verlangte, aus dem Krankenhaus entlassen zu werden. Sein Bein, so heißt es weiter, wurde wahrscheinlich während der schwierigen Operation verletzt, um die Polizeikugel aus seiner Bauchaorta zu entfernen. Hiernach soll eine Lähmung des Beines vorliegen, die durch die Operation zur Entfernung einer Polizeikugel verursacht wurde. Vorerst wird Ataee rund um die Uhr von zwei Polizisten bewacht.
Der 25-jährige Afghane hatte am 31. Mai auf dem Mannheimer Marktplatz fünf Teilnehmer einer Kundgebung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) sowie einen Polizisten mit einem Messer schwer verletzt – darunter auch das BPE-Vorstandsmitglied Michael Stürzenberger. Polizist Rouven Laur erlag später seinen massiven Verletzungen.
Die Bundesanwaltschaft übernahm die Ermittlungen. Sie geht von einer religiösen Motivation der Tat aus. Der Beschuldigte habe zu massiver Gewalt gegriffen, vermutlich, um Kritik am Islam zu unterbinden, so Generalbundesanwalt Jens Rommel in Karlsruhe. Es handele sich um einen »speziellen Fall«, einen »individuellen Fall«, der sich von anderen islamistisch-geprägten Fällen unterscheide. Rommel sieht bislang keine Anhaltspunkte für eine dschihadistische Einbindung des Mannes. Der Angreifer kam 2015 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland und stellte einen Asylantrag, der abgelehnt wurde.
Es wurde allerdings ein Abschiebeverbot verhängt. Der Täter hatte zuletzt mit seiner deutschen Ehefrau und zwei Kleinkindern im südhessischen Heppenheim gelebt. Als Konsequenz aus der tödlichen Messerattacke will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Abschiebung von Schwerstkriminellen nach Afghanistan und Syrien wieder ermöglichen. „Solche Straftäter gehören abgeschoben – auch wenn sie aus Syrien und Afghanistan stammen“, sagte der SPD-Politiker Anfang Juni im Bundestag.