Tichys Einblick
"Angriff auf innerparteiliche Demokratie"

„Kurz nach Impfungen ins Krankenhaus und notoperiert“ – Maaßen reagiert auf Parteiausschluss-Forderung

Nachdem Hans-Georg Maaßen ein impfkritisches Video von Prof. Sucharit Bhakdi teilte, wurde ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn gefordert. TE liegt nun eine Stellungnahme Maaßens gegenüber Parteifreunden vor - er weist die Vorwürfe vehement zurück: Hier das ganze Dokument.

IMAGO / ari

Nachdem Hans-Georg Maaßen ein Video des Mikrobiologen Prof. Sucharit Bhakdi teilte, steht der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsschutzes in der Kritik. Maaßen kommentierte das Video auf der Plattform GETTR am 31. Dezember mit den Worten: „Bewegender Appell von Prof. Dr. Sucharit Bhakdi zur dringenden Notwendigkeit eines Covid-Impfverbots.“ Daraufhin brach ein Shitstorm los.

Die schleswig-holsteinische CDU-Bildungsministerin Karin Prien schrieb „Ça suffit“  („Das genügt“). In der Kommentarsektion kündigte Prien an, einen Parteiausschluss „einzufordern“. „Wenn ein ehemaliger Spitzenbeamter und Verfassungsschützer solch einen verschwörungstheoretischen Unsinn verbreitet und sich dabei auf den Antisemiten Bhakdi bezieht, dann können wir als CDU das nicht länger tolerieren“, so Prien.

Prien kündigte an, in der nächsten Sitzung des Bundesvorstands auf ein Ausschlussverfahren hinwirken zu wollen. Sie hoffe aber, dass die Parteifreunde in Thüringen bis dahin schon tätig werden. Es gilt allerdings als gesichert, dass die Spitze des zuständigen CDU-Kreisverbandes im südthüringischen Suhl zu Maaßen steht.

Nun äußerte sich Hans-Georg Maaßen in einem TE vorliegenden, ausführlichen Schreiben auf vier Seiten gegenüber Parteifreunden zu den Vorwürfen. Maaßen begründet eine besondere Sensibilität bei dem Thema auch mit persönlichen Erlebnissen. Maaßen schreibt: „Mein Blick auf die gegenwärtige Impfdiskussion ist vermutlich ein anderer als Ihrer. Ich hatte in meinem Leben bereits zwei Impfschäden oder, wie man auch sagt, Impfkomplikationen. Der erste Fall mit fünf Jahren. Ich musste kurz nach einer Impfung ins Krankenhaus und wurde notoperiert. Beim zweiten Mal war ich ein Jahr älter. Ich erhielt eine Kombinationsimpfung und musste ebenfalls kurze Zeit nach der Impfung operiert werden. Diesen Ärzten habe ich zu verdanken, dass ich heute noch lebe.“

Maaßen weist im Schreiben auf die auch vom Paul-Ehrlich-Institut offiziell vermeldete, im Vergleich zu früheren Impfungen hohe Zahl an Todesfällen hin, die im Verdacht stehen, mit der neuen Impfungsart in Verbindung zu stehen. „Zu den Kritikern zählen der Erfinder der mRNA-Therapie Dr. Robert Malone. der frühere Pfizer-Vizepräsident und Forschungschef Dr. Michael Yeadon, Professor Schirrmacher, Professor Bergholz und viele andere“, so Maaßen weiter.

Er stellte außerdem klar: „Ich habe keinen Impfstopp gefordert und dies auch über Gettr und Twitter deutlich gemacht. Es steht mir als medizinischem Laien nicht zu, dies zu fordern.“ Maaßen sieht in seinem Posting keinen Verstoß gegen die Statuten und Satzungen der CDU. Die Forderung nach einem Parteiausschluss nennt er: „Einen Angriff auf die Meinungsfreiheit und die innerparteiliche Demokratie.“ Er könne jeden verstehen, der sich impfen und boostern lässt, aber der Staat sei verpflichtet „die Sorgen der Ungeimpften ernst zu nehmen“.

Im Schreiben dreht Maaßen den Spieß um und schreibt: „Wenn es ein Parteiausschlussverfahren geben sollte, dann gegen die Person, die sich im Wahlkampf ganz offensichtlich für einen SPD-Kandidaten aussprach. Denn das ist parteischädigendes Verhalten.“ Damit bezieht er sich auf den Aufruf von Karin Prien, im Wahlkampf statt für Parteifreund Maaßen in Südthüringen für den SPD-Gegenkandidaten zu stimmen.

Lesen Sie hier exklusiv das ganze Schreiben.  

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