Wie in der letzten Folge von Redaktionsschluss bereits berichtet wurde, tritt der religiöse Aspekt der Klimabewegung immer offener zu Tage. Nachdem bereits in der Vorwoche verlautbart wurde, dass Luisa Neubauer den ökumenischen Predigtpreis in der Kategorie „Lebenswerk“ erhalten soll, steigt die grüne Klimalobbyistin Neubauer nun in noch höhere Sphären auf, denn die Heilige Luisa vom Windrad ist diese Woche als Rednerin im Vatikan bei der Präsentation der neuen Umweltenzyklika von Papst Franziskus geladen.
Bereits 2015 hatte sich der Papst der Klimathematik in seiner Enzyklika „Laudato Si“ angenommen und plädierte damals für eine „ökologische Umkehr“ und mehr Klimaschutz. Das neue Dokument wird den Titel „Laudate Deum: Stimmen und Zeugnisse zur Klimakrise“ tragen. Die neue Enzyklika ist als Revision seines Werks von 2015 angelegt und befasst sich damit, was seit der damaligen Klimakonferenz in Paris erreicht wurde und was nicht.
Papst Franziskus ließ erst kürzlich wieder seine Unterstützung für Klimaaktivisten durchschimmern, als er meinte, die Jugendlichen wären besorgt um ihre Zukunft und er könne „die Sorge der jungen Menschen in Bezug auf das Klima verstehen.“ Er begrüßte zwar ihren starken Einsatz, lehnte allerdings „jegliche Form von Extremismus“ ab, ohne diesen jedoch näher zu definieren.
Der Klimaaktivismus ist nun offiziell im Vatikan angekommen
Mit der Einladung von Neubauer als Rednerin bei der offiziellen Pressekonferenz zur Präsentation der Enzyklika, überschreitet der Vatikan aber deutlich die Grenze von Sympathiebekundungen zur offenen Unterstützung des Klimalobbyismus eines Mitglieds der deutschen Grünen. Neubauer hingegen unterstreicht mit diesem Auftritt ihre Rolle als Galionsfigur einer neuheidnischen Interpretation von Religion, die bislang zwar primär innerhalb diverser Aktivistengruppen ausgelebt wurde, die nun aber – nach den deutschen Amtskirchen – sogar auf die katholische Weltkirche überzugreifen droht.
Neben Neubauer sind sieben weitere Redner zur Pressekonferenz geladen, darunter der italienische Physik-Nobelpreisträger Giorgio Parisi, sowie eine Reihe weiterer Aktivisten, deren Kernthemen bereits einen Ausblick auf die Schwerpunkte der neuen Enzyklika geben könnten. Die indische Aktivistin Vandana Shiva, die sich schwerpunktmäßig mit „Ökofeminismus“ und der Vergemeinschaftung der Landwirtschaft beschäftigt, ist als Mitglied des Exekutivkomitees des World Future Council mit Sitz in Hamburg ebenso dabei, wie der jüdisch-amerikanische Autor Jonathan Foer, der mit „Tiere essen“ und „Wir sind das Klima!“ zwei Bücher zur Klimathematik veröffentlichte, in denen er u.a. die industrielle Tierproduktion kritisiert.
Eine bekannte Figur des öffentlichen Lebens in Italien ist Carlo Petrini, der mit seiner Slow Food-Bewegung maßgeblich für die Verdrängung von McDonald’s in Italien mitverantwortlich war und mit der Inderin Ridhima Pandey, die enge Kontakte zu Greta Thunberg unterhielt, sowie dem Franzosen Benoît Halgand, der in Frankreich eine Jugendbewegung zu einem „radikal nüchternen Lebensstil innerhalb einer christlichen, ökologischen und sozialen Gemeinschaft“ begründete, sind weitere junge Klimaaktivisten am Podium vertreten.
Angesichts der thematischen Schwerpunkte der geladenen Sprecher, liegt es nahe, davon auszugehen, dass Ernährungsthemen, wie z.B. fleischlose Ernährung, im Zentrum der neuen Enzyklika stehen werden. Die Pressekonferenz findet am Donnerstag, dem 5. Oktober 2023, um 10 Uhr statt und wird über den YouTube-Kanal von Vatican News live übertragen.