Die Bundesregierung hat sich in der Corona-Politik für den Herbst festgelegt. In einem Papier, dass an die Bundesländer und den Bundestag versendet wurde, wird klar angekündigt, welche Maßnahmen kommen sollen.
Die „Basismaßnahmen“, also im wesentlichen das Maskentragen, sei „bis ins Frühjahr 2022“ notwendig. Zur Beruhigung heißt es dann: ein „so einschneidender Lockdown“ wie zuletzt sei „aller Voraussicht nach“ nicht erforderlich. Man fragt sich allerdings, was „so einschneidend“ bedeuten soll, wenn es schon kurz darauf heißt, dass die Teilnahme an fast allen Bereichen des öffentlichen Lebens, namentlich u.a. Innengastronomie, Hotellerie, Sport und Veranstaltungen, in Zukunft nur noch mit Impf-, Genesenen- oder Testnachweis möglich sein soll. Wohlgemerkt nicht vermutlich oder ab Erreichen eines Schwellenwerts – sondern „unabhängig von der Inzidenz ab Anfang/Mitte September 2021“. Heißt: für Bundesregierung ist das jetzt bereits beschlossene Sache. Nimmt man noch dazu, in Zukunft müssen die Bürger ihre Corona-Tests selber bezahlen, ist das nichts anderes als ein Lockdown für Ungeimpfte, insbesondere für nicht-wohlhabende Ungeimpfte.
Das ist der Plan aus Berlin – ganz offen steuern die Herrschenden das Land sogar unabhängig von der konkreten Bedrohungslage in den nächsten Lockdown. Das wissen und wollen die Herrschenden jetzt schon, bei Inzidenz 18. Ob die Maßnahmen verwirklicht werden, hängt von den Ministerpräsidenten und theoretisch von den Parlamenten ab, die sich aber schön länger nur noch im Ab- und Durchwinken üben. Allen voran einer könnte das Vorhaben stoppen: Armin Laschet. Er müsste sich dafür offen gegen Angela Merkel stellen. Es wird der Offenbarungseid seiner politischen Laufbahn.
Aber es scheint für die Politik hierzulande alles längst nur noch ein Spiel zu sein, Wahlkampf, Mensch ärgere Dich nicht. Die Bundesregierung beschreibt hier mit Kindergartenfloskeln ein Vorgehen, das nichts anderes ist, als eine in der Geschichte dieser Republik beispiellose Attacke auf die bürgerlichen Freiheitsrechte. Sie sagen „2G“, sie meinen: Grundrechte nur noch unter Corona- und Impfvorbehalt.
Die Bundeskanzlerin beweist mit ihren Plänen, dass ihre Kritiker immer recht hatten: Sie springt mit der Freiheit um, so als ginge es nicht um das Grundgesetz, sondern um die Straßenverkehrsordnung. So als ginge es nicht um das Fundament der Demokratie, den Rechtsstaat, die Menschenrechte. Für sie ist das alles einerlei, nur Management. Missmanagement noch dazu.