Tichys Einblick
Immer mehr Drag-Lesungen für Kinder

Die „Drag Queen Story Hour“ – aus den USA nach Deutschland

Die „Drag Queen Story Hour“ – Märchen- und Vorleseveranstaltungen von Drags für Kinder – werden nicht mehr nur in Bibliotheken, sondern auch in Schulen und Kindergärten veranstaltet. Die Entwicklung der letzten Jahre in den USA macht schon deutlich, was in Deutschland zu erwarten ist.

Drag Queen Story Hour in North Carolina, USA

MAGO / ZUMA Wire

Unser Beitrag „Lesung mit Drag-Queen und Drag-King für Kinder ab vier Jahren“ hat für viele Leserreaktionen gesorgt. Das Ergebnis: Unsere Redaktion erreichen immer mehr Berichte zu geplanten Veranstaltungen dieser Art. In immer mehr Bibliotheken bieten Drag Queens und Drag Kings „Drag-Vorlesestunden“ für Kinder an. So auch am kommenden Samstag in einer Berliner Bibliothek. Um genau zu sein, in der Amerika-Gedenkbibliothek. Das passt ja. Immerhin kommt diese queere Ideologie aus den USA.

„Drag Queen Story Hour (DQSH), Drag Queen Storytime, Drag Story Time und Drag Story Hour sind Veranstaltungen für Kinder, die 2015 von der Autorin und Aktivistin Michelle Tea in San Francisco ins Leben gerufen wurden, um das Lesen und die Vielfalt zu fördern. Die Veranstaltungen, die sich in der Regel an Kinder im Alter von 3 bis 11 Jahren richten, werden von Drag-Queens moderiert, die in öffentlichen Bibliotheken aus Kinderbüchern vorlesen und andere Lernaktivitäten durchführen. Manche sehen das Konzept als unkonventionell an, da Bibliotheken normalerweise eher zurückhaltend sind und die Queens in der Regel eher Veranstaltungen im Nachtleben organisieren, als dass sie Mitgesänge leiten.“

So schreibt Wikipedia zu der queeren Bewegung, die nun mit den obligatorischen sieben, acht Jahren Verspätung von Amerika ausschwärmt, um nun auch in Deutschland Fuß zu fassen. Unterbrochen wurden diese „Events“ nur durch die Lockdowns und Kontaktbeschränkungen in der Corona-Zeit.

Wo Deutschland im Jahr 2023 den Ball aufnimmt, ist das Ganze in den USA seit 2015 aber schon deutlich weiter – und liefert so auch eine höchst anschauliche Aussicht darauf, dass es mitnichten nur um Vorlesestunden in Bibliotheken geht und warum auch hierzulande viele Eltern sehr kritisch auf diese Entwicklung schauen – die, wie gezeigt, mitnichten an der Stadtbibliothek endet.

In den USA kommen Drags in die Schulen. Dort zeigen Drags Jugendlichen einen Lapdance, bringen Kleinkindern bei, wie eine Drag Queen tanzt oder in überkurzen Kleidern mit sexuellen Tänzen vor Krabbelgruppen performed. Diese Entwicklung wird in Deutschland als für undenkbar erachtet. So haben amerikanische Eltern vor einigen Jahren allerdings auch noch darüber gedacht.

Am kommenden Samstag findet neben der Lesung in Berlin auch eine kostenlose Drag-Lesung für Kinder ab vier Jahren in der Stadtbibliothek in München-Bogenhausen statt, wie TE bereits berichtete. Diese Veranstaltung hat eine hitzige Debatte ausgelöst: Hubert Aiwanger (Freie Wähler) fordert einen Stopp dieser Veranstaltung, wie mehrere Medien berichten: „Das ist Kindeswohlgefährdung und ein Fall fürs Jugendamt, keine Weltoffenheit, wie es die Grünen verharmlosen“, sagte der bayerische Wirtschaftsminister. Auch der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) stand der Lesung zunächst kritisch gegenüber. Gegenüber Bild sagte er: „Ich habe für diese Art Programm kein Verständnis und glaube nicht, dass das für Vierjährige geeignet ist.“ Er selbst würde mit seinen Enkeln nicht zu dieser Lesung gehen. Der CSU-Generalsekretär Martin Huber kritisiert die Lesung ebenfalls. Auf Twitter schreibt er: „Vierjährige sollten mit Bauklötzen, Knete oder Sandburgen spielen. Lasst Kinder einfach Kinder sein.“ Gegenüber Bild fordert er: „Nein zur Indoktrinierung von Kleinkindern mit woker Frühsexualisierung. Die Stadt muss diese Veranstaltung stoppen!“

Doch dann kamen die Grünen: Sie forderten den Stadtrat laut TZ auf, sich hinter die Bogenhausener Bibliothek zu stellen und so „echte Vielfalt- und Akzeptanz-Förderung zu betreiben“. Für die Grünen sei ein sexueller Kontext auch gar nicht existent. Trotz des Namens von Drag King „Eric Big Clit“, zu Deutsch: „Eric Große Klitoris“. Der queerpolitische Sprecher der Grünen Arne Brach sagte konkret: „Kindern zu zeigen, wie bunt und vielfältig die Welt ist und dass jedes Kind so sein darf, wie es der individuellen Persönlichkeit entspricht, ist wichtig. Das zu skandalisieren und in einen schlicht nicht existenten sexuellen Kontext zu stellen, ist perfide und niveaulos.“ Daraufhin wich Reiter zurück: „Ein Verbot der Lesung kommt für mich auf keinen Fall in Frage und ich finde diese Forderung reichlich überzogen“, sagte er laut Deutscher Presseagentur.

Während hitzig über die Drag-Lesestunde in Bogenhausen diskutiert wird, scheint die in Berlin komplett ignoriert zu werden. Vielleicht, weil da „nur“ Drag King Bettfred vorliest und nicht wie in München Drag King „Eric Große Klitoris“. Oder man möchte diese Vorlesung lieber totschweigen, damit Regenbogenfamilien ihre Kinder ohne viel Wirbel mit den „farbenfrohen Welten“, in die Drags ihre Kinder „mitnehmen“, in ihrer Identitätsfindung verwirren können – oder es ist schlicht die reine Gewöhnung. Immerhin sagen Experten wie beispielsweise die amerikanische Wissenschaftsjournalistin und Bestseller-Autorin von „The End of Gender“, Dr. Debra Soh, dass solche Veranstaltungen Störungen in der Geschlechtsidentität bei Kindern fördern. Auf Twitter schreibt sie: „Drag Perfomances sind nicht für alle Alter geeignet. Lassen Sie sich von niemandem anderweitig überzeugen.“

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