Die Berliner Autofahrer konnten in den letzten Wochen wieder etwas aufatmen: Es gab kaum Straßenblockaden, niemand klebte am Boden und keiner warf mit Tomaten. Man musste kaum mehr befürchten als die üblichen Qualen zwischen künstlich erzeugten Staus durch Pop-up-Radwege und sich nie verändernde Baustellen. Die „Letzte Generation“ hat sich nach ihrem Blockaden-Marathon im Februar zumindest in Berlin auf einzelne Aktionen beschränkt. Womöglich fürchteten die Aktivisten auch die zumindest angedrohte Verpflichtung zur Übernahme der Einsatzkosten der Polizei.
Momentan kursiert auf Twitter erneut ein Video der Straßenkleber, das für reichlich Furore, Wut und vor allem für Gelächter sorgt. Fünf „Aktivisten“ hatten sich erneut auf einer Berliner Straße niedergelassen, um die vermeintliche Hungerkatastrophe und den Weltuntergang doch noch abzuwenden. Die Polizei war schon vor Ort und griff beherzt in die Szene ein – einer der Beamten rief seinem Kollegen zu: „Komm pack mit an, die sind noch nicht fest“. Und schon ging das Schmieren-Theater los.
Einer der Demonstranten fing an, „ich klebe, ich klebe“ zu schreien. Während ein Polizist mit erstaunlicher Ruhe mit dem Mann diskutierte, schrie dieser ihn an: „Ich habe Ihnen gesagt, dass ich klebe, also hören Sie auf!“ – so als wäre das das magische Wort und die Erlaubnis für alles. Die Aktivisten wissen, dass die Beamten sie liegen lassen müssen und dazu gezwungen sind, aufwändig mit Sonnenblumenöl, Pinsel und sonstigem Gerät an den Händen und Füßen der „Essens-Retter“ herumzuhantieren, bis sich der Kleber löst.
Allerdings lief es diesmal etwas anders, denn der Mann war anscheinend (zumindest noch) überhaupt nicht festgeklebt. Ein zweiter Polizist griff beherzt zu und zog den zeternden Klebe-Pinocchio mit seinem Kollegen von der Straße – es gab kein Rucken, keinen Schmerzensschrei. Einsichtig war der „Aktivist“ aber trotzdem nicht. Er hatte einem der Polizisten, bevor er weggezogen wurde, anscheinend sogar noch aufs Knie geschlagen und rechtfertigte das mit den Worten: „Sie haben mir an meinem Arm gezogen. Ich habe Sie darauf hingewiesen, Sie haben trotzdem an meinem Arm gezogen“.
Auf Twitter hagelte es für die Aktion Hohn und Spott. Einige User schlugen den „Aktivisten“ vor, sich doch mal an die ukrainische Grenze zu kleben, das würde die russischen Panzer bestimmt stoppen. Andere erklärten „ich klebe“ zum Zauberwort, und wieder andere stellten resigniert fest, dass die „Deppen“ nicht mal das mit dem Festkleben gebacken kriegen.
Die „Letzte Generation“ hat es geschafft, sich selbst so schnell zu diskreditieren und die breite Masse gegen sich aufzubringen wie wohl kaum eine andere „Bewegung“ zuvor. Wenig verwunderlich, wenn sie mit Lebensmitteln werfen, während sie nach eigenen Aussagen deren Rettung anstreben. Wenn sie wütenden Autofahrern, die Angst um ihren Job haben, nicht mehr sagen als: „wird schon nichts passieren“ und „auf einem toten Planeten gibt es keine Arbeit“ – während sie sich nach getaner „Pflicht“ selbst erstmal eine Auszeit im Ski-Gebiet oder in Portugal gönnen.
Die vermeintlichen Aktivisten heulen in Internetvideos wie kleine Kinder, rechtfertigen ihren Abi-Abbruch mit der Weltrettung und laufen wie Wanderprediger durch die S-Bahn, um Passanten mit ihren selbsterfundenen Problemen zu nerven. Sie machen nicht mehr als sich selbst völlig lächerlich und ignorieren dabei, dass sie anderen Leuten durch ihre kindischen Aktionen das Leben schwer machen.