Fünf Aktivisten klebten sich auf den Elbbrücken auf die Fahrbahn; eine Handvoll sperrte den Elbtunnel ab. Die Aktionen verlaufen mittlerweile mit geübter Routine, die Letzte Generation beschreibt den Vorgang wie folgt selbst:
Kurz vor dem Elbtunnel hielten die Unterstützer:innen der Letzten Generation mit zwei Transportern den Verkehr an und blockieren so mit ihren Fahrzeugen die Fahrbahn. Sobald die schwarzen Transporter standen, betraten die Unterstützer:innen in orangen Warnwesten die Fahrbahn, und verteilten das in Kanistern mitgeführte Pflanzenöl auf dem Asphalt großflächig. Zudem klebten sie sich mit Sekundenkleber auf der Fahrbahn fest.
Weitere Aktionen in Berlin angedroht
Das Öl macht eine Reinigung der Fahrbahn nötig. Gegen Mittag soll zumindest eine Röhre wieder geöffnet werden. Gerade in Hamburg war die Letzte Generation in den letzten Wochen sehr aktiv. Immer wieder kam es zu Straßenblockaden. In Berlin ist der Protest in den vergangenen Wochen eingeschlafen, wird wohl aber demnächst wieder aufleben.
Präventivhaft für Kleber
Die Hamburger Polizei nahm immer wieder Klimakleber in Präventivhaft. Diese dauerte Angaben der Letzten Generation zufolge meistens zwischen acht bis zehn Tagen. Am vergangenen Dienstag wurde die Kleberin Sophia Zach nach einer Haftbeschwerde entlassen. Sie beklagte sich über unwürdige Haftbedingungen: Unterbringung im Raucher-Männertrakt, kein veganes Speiseangebot, kein Frühstück, Einzelzelle. Gegenüber T-Online erklärte sie, in ihrer Zelle habe es ein Feldbett, Stifte und Papier zum Schreiben und Malen, auch ein Buch gegeben. Wechselklamotten wurden ihr in den fünf Tagen Haft keine gegeben.
Die Stadt Hamburg begründet dies damit, dass die für den Klamottenwechsel zuständige „Habekammer“ am Wochenende nicht besetzt sei und an den anderen Tage andere Anträge Vorrang hätten. Gegen ein Versprechen, nach Ulm zurückzukehren und eine „Protestpause“ einzulegen, wurde sie zwei Tage vor dem vorgesehenen Ende entlassen. Nach Ostern will sie weitermachen: „Ich bin froh über jede Blockade.“