Die Angst feiert mit: Knapp drei Jahre nach dem Amri-Anschlag mit 12 Todesopfern es kam es zu einem Großeinsatz auf dem Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz. Einsatzkräfte suchten nach Sprengstoff, nachdem sie den Platz wegen zweier verdächtiger Männer vorsichtshalber hatte räumen lassen. Doch nach den heute vorliegenden Meldungen führte eine Namensverwechslung bei der Überprüfung von zwei Männern zu falschem Alarm. Entwarnung gab es dann wenige Stunden später: Die beiden zunächst in Polizeigewahrsam genommenen Männer wurden wieder freigelassen, ein gefährlicher Gegenstand wurde weder auf dem Breitscheidplatz noch in der Gedächtniskirche gefunden. In Anbetracht des Ortes, an dem es vor drei Jahren einen Terroranschlag mit zwölf Toten und Dutzenden Verletzten gegeben hatte, habe die Polizei „sensibel reagiert“, sagte ein anderer Polizeisprecher. Deshalb sei der Platz geräumt worden. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit 350 Beamten und Spürhunden im Einsatz. Der Vorgang zeigt: Nach wie vor besteht Anschlagsgefahr. Die gutmeinende Zeit friedlicher Weihnachtsmärkte gehört der Vergangenheit an.
Aus Frankfurt schicken uns mehrere Leser Bilder diese Absperrung aus Beton und Polizeiwagen:
Vom Dresdner Striezelmarkt:
Gestern kam es aufgrund von Terroverdacht zu einer Räumung des Weihnachtsmarkts am Breitscheidplatz, der mittlerweile immer mehr Leser an „eine Festung“ erinnert:
Aus Lübeck etwas sehr lieblos in die Landschaft geflanschte Säcke:
So eingerahmt sieht es am Weihnachtsmarkt in Erfurt aus:
Ein Leser schickte uns dieses Bild eines Weihnachtsmarkts aus einem französischen Ferienort, zusammen mit folgender Information:
„Dieses Foto wurde am 26.12.2016 in Le Barcarès, einem kleinen Ferienort im äußersten Süden Frankreichs aufgenommen. Man sieht den einzigen Eingang zum dortigen Weihnachtsmarkt „Village Noël“.
Nach dem Anschlag in Nizza wurden in Frankreich viele Veranstaltungen dieser Art zu Festungen umgebaut. Ringsum eine Wagenburg aus Schaustellerfahrzeugen und Baumaschinen, Einlass nur noch an ein oder zwei Stellen hinter langen Stein- oder Betonreihen. Dazu Taschenkontrollen und später auch Metalldetektoren. Ebenso neu war 2016 der Eintritt von 1,- €. „Pour la securité!“ Wohlgemerkt, irgendwo in der Provinz! Zum heutigen Tag ist der Aufwand noch höher geworden, die Security läuft mit mehreren Teams über den Markt, der Eintritt liegt nun schon bei 5,- €.
Dagegen wirken die deutschen Maßnahmen noch sehr zaghaft.“
An alle unsere Leser vielen Dank für die Teilnahme und die Zusendung der Bilder ihrer Weihnachtsmärkte!
Liebe Leserinnen und Leser, planen Sie noch einen Weihnachtsmarktbesuch? Dann senden Sie uns gerne Fotos von jenen Betonobjekten, von gigantischen Legosteinen, Betonvögeln und -tannenbäumen, Sitzmodulen etc., für die sich ihre Heimatstadt entschieden hat, um Sie vor etwaigen Bedrohungen zu schützen. Wir sammeln und veröffentlichen anschließend Deutschlands kreativsten Weihnachtsbeton.
Bitte senden Sie Ihre Bilder mit Angabe der jeweiligen Stadt und Weihnachtsmarkt an redaktion@tichyseinblick.de
Teil 3 der Leseraktion mit weiteren Bildern folgt morgen!