Leipzig: Schwere linksextreme Krawalle für das Wochenende erwartet
Pauline Schwarz
Die Gewalt in Leipzig reißt nicht ab: Für das Wochenende werden Demonstrationen mit über 1.000 gewaltbereiten Linksextremen erwartet. Die Szene agiert deutschlandweit immer brutaler – es scheint, als seien alle Hemmungen gefallen.
Nachdem es am vergangenen Wochenende in Berlin zu schweren Ausschreitungen bei einer linksextremen Demonstration mit über 5.000 gewaltbereiten Teilnehmern kam, droht nun auch Leipzig von einer linken Gewaltwelle überollt zu werden. Dieses Wochenende sind gleich drei Demonstrationen aus der linksextremen Szene angemeldet, die von der Stadt abgelehnt und anschließend auch gerichtlich verboten wurden. Die Polizei rechnet trotzdem mit dem Schlimmsten und bereitet einen Großeinsatz vor.
Unter dem Motto „Alle zusammen – autonom, widerständig, unversöhnlich!“ werden bundesweit und international seit Wochen Anhänger aus der linken Szene mobilisiert, an einer Art Sternmarsch durch Leipzig mit dem Ziel Connewitz teilzunehmen, der unter anderem an Behördengebäuden und Polizeirevieren vorbeiführt, die bereits in der Vergangenheit mehrfach von Autonomen attackiert wurden. „Zur Verteidigung linker Politik“ wolle man sich auch von dem Verbot der Demonstrationen und der Ablehnung der drei eingereichten Eilanträge nicht abhalten lassen: „Ob erlaubt oder nicht, wir kommen alle zusammen nach Leipzig“, heißt es etwa auf der einschlägigen Internetplattform Indymedia. Warum sollte man sich auch an die Regeln eines Staates halten, den man nicht akzeptiert? Man will „jetzt erst recht“ nach Leipzig und „ihre Angst vor unserer Wut wahr werden“ lassen.
Die Polizei Leipzig rechnet bei den Kundgebungen mit etwa 1.000 gewaltbereiten Linksextremisten – und schweren Gewalttaten. Laut Polizeipräsident René Demmler ist es unabhängig von der Anzahl der Einsatzkräfte „faktisch unmöglich, den erforderlichen Schutz vor Ausschreitungen zu gewährleisten, wenn [so] hohe Teilnehmerzahlen von gewaltbereiten Personen im Stadtgebiet zusammen kommen“. Unabhängig davon sollen bereits am Freitag zahlreiche Beamte aus mehreren Bundesländern in der Stadt präsent sein. Unter anderem soll der Anreiseverkehr verstärkt kontrolliert und der von Freitag bis Sonntag geltende „Kontrollbereich“ gesichert werden. Es sollen Wasserwerfer, Räumpanzer und Hubschrauber für den Einsatz bereit stehen.
Anhand der Erfahrungen der vergangegenen Wochen scheinen das schwere Gerät und die Sorge der Beamten mehr als berechtigt. In Leipzig war es zuletzt im September zu massiven Ausschreitungen bei der „Wir sind alle LinX“-Demo gekommen, zu der anlässlich des Prozessauftaktes gegen Lina E. mobilisiert worden war. Die Polizei verlor teilweise vollständig die Kontrolle. Aus den Reihen der gewaltbereiten Teilnehmer flogen Flaschen, Steine und Böller auf Gebäude und Autos, während die Straßen in dichten Nebel aus Bengalos und Pyrotechnik gehüllt wurden. Im Stadtteil Connewitz errichteten die Linksextremisten brennende Barrikaden, die Polizei fuhr Wasserwerfer auf und wurde dafür erneut mit Pflastersteinen attackiert. Nach Angaben der Polizeidirektion wurden im Verlauf des Einsatzes sieben Polizisten verletzt. Dem Chef des Polizeilichen Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrums (PTAZ) wurde auf einem Transparent aus Reihen des schwarzen Blocks mit Mord gedroht. Neben seinen Namen schrieben die Extremisten: „Bald ist er aus dein Traum, dann liegst du im Kofferraum.“
Eine erneute Gewalteskalation ist also höchst wahrscheinlich. Die linke Szene lud auf Twitter jeden herzlich ein, der sich zuletzt an den „kämpferischen Demos“ – beziehungsweise den bürgerkriegsähnlichen Zuständen mit brennenden Autos, beschädigten Gebäuden und zahlreichen verletzten Polizeibeamten – in Hamburg und Berlin gegen die Räumung des linken Wohnprojektes „Köpi“ beteiligt hatte. Zusammen will man seine „Wut auf die Straße“ tragen – und Leipzig damit wahrscheinlich ins Chaos stürzen.
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