Tichys Einblick
Jörg Zajonc über Alternativen zum Shutdown

Man kann Gefährdete schützen, ohne die Gesellschaft dafür lahmzulegen

Die Politik kann versuchen, Leben zu retten, und sich gleichzeitig um das andere kümmern: das Überleben unserer Gesellschaft.

Screenprint: facebook.com/RTL West

Der Shutdown ist nicht alternativlos. Ein gezielter Schutz für besonders Gefährdete und das Aufmachen von Schulen, Handel, Gastronomie, Sport und anderen Gesellschaftsbereichen mit den geübten Vorsichtsmaßnahmen ist möglich und richtig. RTL West-Chef Jörg Zajonc sagte dazu in erfrischender Deutlichkeit:

„Es geht also wohl weiter mit dem Shutdown. Noch länger, noch härter, Freiheit an der Leine, der Corona-Leine. Sorry, ich halte das für falsch. Ich weiß, ich gehöre damit zu einer Minderheit – aber warum sollte richtig sein, was einfach nicht funktioniert? Erst recht nicht dauerhaft. Corona ist gefährlich, tödlich. Die Wahrscheinlichkeit an Covid-19 zu sterben, steigt mit zunehmendem Alter, und dzwar brutal.

Die Politik weiß das, seit langem. Aber immer noch sterben viele Ältere und Vorerkrankte. Warum werden sie nicht besser geschützt? Warum zu wenig und zu langsam geimpft?

Der Shutdown wird als alternativlos dargestellt. Wer dagegen ist, gilt als herzlos, als kalt, als Leugner. Aber gibt es wirklich keine Alternative?

Wie wäre es mit besserem Schutz statt längerem Shutdown? Schnelleres Impfen von Alten, von Ärzten, von Pflegern – von denen, die sich um Alte und Kranke kümmern? Antigen-Schnelltests für alle. Ohne Test – kein Kontakt. Weniger Augenmerk auf den allgemeinen Inzidenzwert, mehr auf die Lage in den Krankenhäusern?

Und warum dürfen die nicht aufmachen, die ein Hygienekonzept haben, das funktioniert?

Schulen, Handel, Gastro, aber auch Sport, mit Abstand. Dabei das ganze beobachten, bewerten, anpassen. Jede Woche neu, jede Woche kritisch.

Auch so könnten wir versuchen, Leben zu retten und dabei gleichzeitig auch stärker an noch etwas anderes denken: Das Überleben unserer Gesellschaft.“


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