Kinder und Jugendliche waren von Beginn an die unangefochtenen Verlierer der Corona-Maßnahmen. Obwohl sie selbst kaum durch das Virus gefährdet sind, wurde ihr ganzes Leben über Nacht auf dem Kopf gestellt: Schule, Freunde und alles andere, was Spaß macht oder zum normalen Leben einfach dazu gehört, wurden gestrichen. Die staatlich verordnete Isolation führte zu einem enormen Anstieg von psychischen Krankheiten, Entwicklungsverzögerungen und massiven Bildungslücken. Gerade erst seit dem Sommer dürfen die Kleinen wieder einem halbwegs normalen Alltag nachgehen und endlich wieder die geliebte und verhasste Schulbank drücken – alles natürlich unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen und selbstverständlich nur mit Maske und Test.
Eine prominente Vertreterin der Fraktion „Maske auf“, die diese Abkehr von Lockerungen freuen müsste, ist die Merkel-Beraterin und Virologin Melanie Brinkmann. Sie ließ vor kurzem verlautbaren, dass sie die Aufhebung der Maskenpflicht in Schulen nicht nur für verfrüht, sondern für „ziemlich dumm“ hält. Damit stieß sie aber nicht nur auf Zuspruch. Etwa von Kinderarzt Jakob Maske, der sich schon in der Vergangenheit für offene Schulen und Kitas aussprach und in einem Interview beim Deutschlandradio deutliche Worte für Frau Brinkmann und ihre Genossen fand.
Auf die Frage angesprochen, dass Virologen aber möglicherweise die Menschen sehen, die auf der Intensivstation um ihr Leben ringen, fand der Mediziner ebenfalls mehr als nur deutliche Worte: „Die Virologen? Nein, die sehen die nicht. Nein!“ Denn „es sei ja nicht so, dass wir das als Ärzte nicht sehen und nicht auf Intensivstationen unterwegs sind, da sind vorwiegend wir unterwegs und keine Virologen“. Davon abgesehen äußerte sich der Berliner Mediziner auch nochmal zu dem allseits gefürchteten „Inzidenzwert“. Das man im Moment so hohe „Inzidenzen“ bei Kindern hat, liegt laut Maske schlicht daran, dass „sie zweimal in der Woche getestet werden“. Mit Erwachsenen sei das nicht der Fall, sonst „würden wir diese hohen Inzidenzen auch bei den Erwachsenen sehen“.
Ob die „Inzidenz“ hoch ist oder nicht, für Maske steht eines fest: „Es muss endlich wieder eine Normalität geschaffen werden und die Kinder selber, das Individualinteresse der Kinder ist ganz klar für uns in den Vordergrund zu stellen“. Ein Appell, den sich unsere Politiker gerade angesichts des möglichen neuen Lockdowns zu Herzen nehmen sollten. Sonst könnten die gesundheitlichen Folgen für die Kleinsten unserer Gesellschaft noch fataler werden, als sie es nach anderthalb Jahren Corona-Politik ohnehin bereits sind. Schon jetzt leiden viele Kinder unter psychischen Störungen und sonstigen Leiden, die sie ohne die Corona-Maßnahmen vielleicht nie entwickelt hätten.