Während Medien und Politik den Druck auf Nichtgeimpfte erhöhen und massiv für die dritte Spritze werben, wächst der Widerspruch – aus ungewohnten Lagern: Fußballstar Lukas Podolski nimmt Joshua Kimmich in Schutz: „Kimmich wird wie ein Schwerverbrecher behandelt“, sagt er der BamS. „Jeder muss selber entscheiden was er macht“. Er selbst zählt nach einem leichten Corona-Verlauf zu den „Genesenen“ – vorerst. In der Bundesliga soll jeder zehnte Spieler nicht geimpft sein. Podolski, Kimmich und zuletzt Precht – es wird immer schwieriger, solche Prominente in das Lager angeblich wirrer Quertreiber einzureihen. Gleichzeitig werden die Widersprüche der Impf-Befürworter deutlich: Offensichtlich schützt die Impfung nicht sicher vor Ansteckung und auch nicht vor einem schweren Verlauf bis hin zur Intensivstation; und auch Geimpfte können ansteckend sein, wie bereits mehrfach belegt wurde. Warum dann die Dämonisierung einer Minderheit, die die Impfung verweigert? Dazu formuliert Precht einige prägnante Antworten.
In der aktuellen Ausgabe Nr. 9 des Podcasts „Lanz & Precht“ sprechen Richard David Precht und Markus Lanz „über Sinn und Unsinn der Corona-Maßnahmen, den richtigen Umgang mit Impfskeptikern und die Frage, welche kommunikativen Fehler seitens der Regierung begangen wurden“, anbei ein paar der prägnantesten Aussagen daraus von Precht:
„Ich würde Kinder sowieso niemals impfen, weil ein im Aufbau begriffenes Immunsystem mit diesem Impfstoff da zu bearbeiten, also das würde ich niemals tun. Außerdem ist das auch nicht die entscheidende Frage. Wir haben ja vorhin gesagt, es geht um den Schutz der Vulnerablen. Es geht nicht darum, dass jeder Deutsche geimpft ist und das Coronavirus im nächsten Jahr aus der Welt ist. Dazu hat der Staat, und ich wüßte überhaupt keine rechtliche Basis, die er dafür hat, das einzufordern. Diese Entscheidung muss jeder mit sich selbst frei entscheiden können, ohne dass da gesellschaftlicher Druck aufgebaut wird. Es ist nicht die Aufgabe des Staates, jedermanns Krankheitsrisiko nach allen Regeln der Form auszuschließen oder zu verunmöglichen. Die berühmte Zahl von 2017/2018, wo mutmaßlich 25.000 Menschen an der Grippe gestorben sind, möglicherweise sind das eher mehr als an Covid. Ja, und wenn wir das bisher bei Influenza zugelassen haben, warum lassen wir es bei Covid nicht zu? Und der Grund ist, weil wir bei Covid einmal mit Maßnahmen angefangen haben, und wenn man einmal damit anfängt, dann will man die Küche auch richtig gründlich durchfegen – und plötzlich ist das, was man tut, eigentlich gar nicht mehr verfassungsrechtlich und auch durchs Impfschutzgesetz in dem Ausmaß gedeckt.“
„Im Grunde, wir reden über Gentechnik, von solchen gentechnischen Impfstoffen, Markus, haben wir keine einzige Langzeitwirkungsstudie. Deswegen, wir können nicht sagen, wir können das nicht vergleichen mit einer Masern-Impfung, für die ich unbedingt dafür bin und auch nicht für die Pockenimpfung, die wir als Kinder gekriegt haben.“
„Ich habe mich sehr oft impfen lassen, ich war ja viel in Tropen unterwegs und habe alle erdenklichen Impfungen gemacht, ich habe alle Impfungen bislang ausnahmslos immer spielend vertragen. Die Corona-Impfung nicht. Die zweite Corona-Impfung hat mich erstmal komplett umgehauen.“
„Der Staat ist nicht zuständig dafür, die Leute zu schützen, die sich entschieden haben, sich nicht impfen zu lassen. Und deswegen denke ich, müssen wir die Corona-Maßnahmen deutlich stärker zurückfahren, in Form eines politischen Endes, wie Du gesagt hast, und einen Appell gleichzeitig machen, dass jeder, der sich aus welchen Gründen auch immer, noch für sehr vulnerabel hält, sich überlegt, ob er in ein volles Stadion geht, sich überlegt, ob er über einen Markt geht ohne Maske und so weiter. Das geht aber dann in die Eigenverantwortung der Bürger zurück.“