Tichys Einblick
Robert-Koch-Institut

Kosovo ist größter ausländischer Corona-Infektionsherd

Nicht die klassischen Urlaubsländer Spanien, Österreich, Italien oder die Niederlande sind Einfallstore für Corona-Infektionen in Deutschland, sondern an erster Stelle ein kleines Balkan-Binnenland mit nicht einmal zwei Millionen Einwohnern.

imago images / Panthermedia

Das Kosovo mit seinen nicht einmal zwei Millionen Einwohnern steht selten an der Spitze irgendwelcher Statistiken. Und schon gar nicht verbindet man mit dem armen Balkan-Binnenland „Urlaub“. Umso erstaunlicher, dass das Portal statista.com nun aus dem aktuellen Lagebericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom 18. August die Überschrift „In diesen Urlaubsländern infizieren sich die Deutschen“ macht. Denn da steht ein kleines Land ganz vorne, das wohl kaum ein klassisches Urlaubsland der Deutschen ist: das Kosovo. Und im Original-Bericht des RKI ist auch gar nicht von „Urlaubsländern“ die Rede.

Screenprint / RKI

Einen kleinen Beitrag zur Erklärung fügt das RKI hinzu: „Bei der Betrachtung der unterschiedlichen Altersgruppen (nicht dargestellt) fällt auf, dass unter den Fällen mit Angabe Kosovo und Türkei eher Kinder und Personen mittleren Alters betroffen sind, was auf mögliche Reisen im Familienverbund hinweist. Hingegen sind bei den Fällen mit wahrscheinlichem Infektionsland Spanien und Kroatien eher Personen zwischen 20-24 Jahren betroffen, was wiederum eher auf Vergnügungstourismus hindeutet.“

Ein großer Teil von den in den letzten vier Wochen positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen haben sich im Ausland infiziert – insgesamt 39 Prozent. Insgesamt nimmt der Anteil der Infektionen im Ausland zu: Eine Woche zuvor hatten sich laut dem RKI 34 Prozent der positiv auf das Coronavirus getesteten Deutschen im Ausland infiziert, davor waren es 21 Prozent.

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