Tichys Einblick
Was Demoskopen und Medien ausblenden

Mehrheit glaubt angeblich, dass Klima-Proteste den Grünen schaden

Wenn 69 Prozent der Anhänger der Grünen "negative Folgen für die eigene Partei bei anstehenden Wahlen" erwarten, heißt das überhaupt nicht, dass von diesen Anhängern weniger die Grünen wählen werden – im Gegenteil.

Foto: Demo bei Lützerath am 14.01.2023 (über dts Nachrichtenagentur)

Die Mehrheit der Deutschen (65 Prozent) meine, dass die „Proteste“ rund um das Braunkohledorf Lützerath den Grünen bei anstehenden Wahlen schaden könnten. Das habe eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für den „Stern“ ergeben. Unter den Anhängern der Grünen erwarteten demnach sogar 69 Prozent negative Folgen für die eigene Partei bei anstehenden Wahlen. Ebenso viele seien es unter den Anhängern von CDU und CSU. Unter den Sympathisanten der Sozialdemokraten würden 55 Prozent Nachteile für die Grünen durch die Auseinandersetzungen rund um die Räumung des besetzten Dorfes erwarten. Bei der FDP seien es 46 Prozent.

31 Prozent der Deutschen gingen nicht davon aus, dass die „Proteste“ den Grünen schaden werden, so die Meinungsforscher. Für die Erhebung wurden am 12. und 13. Januar 1.001 Personen befragt.

Worauf Demoskopen nicht eingehen: Wenn 69 Prozent der Anhänger der Grünen „negative Folgen für die eigene Partei bei anstehenden Wahlen“ erwarten, heißt das überhaupt nicht, dass von diesen Anhängern weniger die Grünen wählen werden – im Gegenteil, wenn „ihre“ Partei im Feuer steht, wählen sie um so sicherer die Grünen. Ähnliches gilt für die Anhänger anderer Parteien, wenn diese im negativen Fokus stehen. Aber über solche Wahrheiten berichten Wahlforscher nicht und schreiben keine Journalisten. Das wäre ja informativ und aufklärend.


Auf Basis von dts

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