Geld ist da. Zumindest wenn die Ampel es will. Etwa Karl Lauterbach (SPD). Der Gesundheitsminister hat allein der Agentur „Brinkertlück Creatives“ 700.000 Euro überweisen lassen für die Corona-Kampagne: „Ich schütze mich“. Insgesamt stellte er dafür einen Etat von 32,7 Millionen Euro bereit. Das Werbe-Fachportal Kom.de nannte „Ich schütze mich“ eine Angstkampagne ohne „eindeutige Botschaften und Zielgruppen“. Kom.de urteilt über diese Aktion des einstigen Corona-Papstes: „Was die Aktion genau erreichen will, erschließt sich ebenfalls nicht.“
TE hat früh über den Zusammenhang berichtet, der zwischen Lauterbachs Panikmache und dem Zuwachs von Angstdepressionen besteht. Bis hin zur Suizidgefahr. Doch ausgerechnet diese Gruppe der Gefährdeten lässt der Gesundheitsminister nun im Stich. Die Summen sind im Vergleich zum Bundeshaushalt und zur Staatsverschuldung eigentlich nicht nennenswert – umso schlimmer ist die Symbolwirkung auf gefährdete Menschen.
Die digitalen Beratungsangebote für Menschen in Krisensituationen kürzen Lauterbach und Lindner ebenfalls zusammen: von 235.966 auf 225.816 Euro. Ein Jahr später ziehen die beiden dann Menschen in Not weitere 5000 Euro von ihrem Etat ab. Dafür verdoppelt Lauterbach den Etat „Förderschwerpunkt zur Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen“ von 533.871 auf 1,04 Millionen Euro. Unter Lauterbach sollen Angststörungen also gesellschaftsfähig werden.
CSU-Gesundheitspolitiker Pilsinger kritisiert den Minister dafür, dass er an den Suizid-Gefährdeten spart: „Die von der Bundesregierung geplanten Mittel zur Suizidprävention sind mehr als dürftig. Gerade nachdem sich der Bundestag kürzlich sehr zu meinem Bedauern zu keiner gesetzlichen Neuregelung der Suizidassistenz durchringen konnte, kommt der Suizidprävention eine noch größere Rolle zu. Das hat die Bundesregierung nicht verstanden.“
Lauterbach habe zwar schnell vollmundig erklärt, dazu die Initiative ergreifen zu wollen. Doch: „Mit diesen Kleckersbeträgen, die die Bundesregierung hier ins Schaufenster stellt, werden wir die Suizidprävention kaum stärken können.“
Sollten Sie das Gefühl haben, dass Sie Hilfe benötigen, kontaktieren Sie unbedingt die Telefonseelsorge. Unter der kostenfreien Rufnummer 0800-1110111 oder 0800-1110222 bekommen Sie Hilfe von Beratern, die Ihnen Hilfe bei den nächsten Schritten anbieten können. Hilfsangebote gibt es außerdem bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention. Im Netz gibt es – Beispielsweise bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe – auch ein Forum, in dem sich Betroffene austauschen können.