Tichys Einblick
Nichts ist unmöglich

Kernkraft für Klimaziele?

Von der Kernkraft-Begeisterung der SPD in den ersten Jahrzehnten der Bonner Republik über "Atomkraft, nein danke" zur Doppelwende Merkels und jetzt - bald mal zurück?

© Getty Images

Einig seien sich alle Beteiligten nur in einem Punkt, schreibt ntv: Wolle Deutschland seine „Klimaziele“ tatsächlich erreichen, müssten die Treibhausgasemissionen deutlich sinken. Volkswagen-Chef Herbert Diess hätte deshalb eine längere Nutzung der Kernkraft ins Spiel gebracht.

ntv: »Der energiepolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Joachim Pfeiffer, wäre unter Umständen offen dafür, auch in der Zukunft weiter Kernkraftwerke in Deutschland zu betreiben. „An mir und an der Unionsfraktion wird es nicht scheitern“, sagte der CDU-Politiker dem „Spiegel“. Er habe es für falsch gehalten, überhaupt aus der Kernkraft auszusteigen. Allerdings sei es nicht an der Union, den ersten Schritt zu machen: „Wenn es jetzt aber darum geht, aus Klimaschutzgründen wieder in die Kernenergie einzusteigen, muss die Initiative von den Grünen und Linken ausgehen“, sagte Pfeiffer. Grüne und Linke lehnen Atomkraft weiterhin ab, unter anderem mit Hinweis auf die noch immer ungelösten Fragen rund um die sichere Endlagerung der strahlenden Abfälle.«

Auf SPON ist „Exklusiv für Abonnenten“ – also hinter der Paywall – unter dem Titel „Klimaschutzdebatte in Deutschland – War der Atomausstieg ein Fehler?“ gar zu lesen: »Deutschland muss CO2 einsparen, Kernkraftwerke könnten dabei helfen. Die ersten Politiker fordern, zumindest die Laufzeiten zu verlängern.«

Ja, so kann es gehen – und es wäre nicht die erste der wiederholten Kehrtwenden in der deutschen Politik: Von der Kernkraft-Begeisterung der SPD in den ersten Jahrzehnten der Bonner Republik über „Atomkraft, nein danke“ zur Doppelwende Merkels und jetzt – bald mal zurück? So geht es immer, wenn Politik die Wirklichkeit bestimmen will. Das ist noch nie gelungen, wird aber immer wieder versucht.

Anzeige
Die mobile Version verlassen