Noch vor wenigen Wochen sorgte eine Studie für Aufregung, die sich mit den Überzeugungen britischer Muslime auseinandersetzte. Demnach stand nicht nur ein beachtlicher Teil der Gruppe hinter dem Terror-Angriff der Hamas auf Israel. 52 Prozent der britischen Muslime waren dafür, bildliche Darstellungen des Propheten Mohammed insgesamt zu verbieten. Darüber hinaus wünschte sich ein Drittel der Muslime (32 Prozent) die Einführung der Scharia innerhalb der kommenden 20 Jahre. Ebenfalls 32 Prozent wünschen sich die Erklärung des Islams zur Staatsreligion im Vereinigten Königreich.
Nun macht eine Statistik aus Niedersachsen die Runde, die das Potenzial hat, die deutsche Antwort auf diese Datenerhebung zu sein. Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) hat zum fünften Mal eine Dunkelfeldstudie durchgeführt. In dem 193 Seiten umfassenden Bericht geht es auch um den Islamismus unter niedersächsischen muslimischen Schülern. 67,8 Prozent bejahten dabei den Satz: „Die Regeln des Korans sind mir wichtiger als die Gesetze in Deutschland.“
Fast jeder zweite Befragte hielt den Islam für die beste Staatsform (45,8 Prozent), über die Hälfte behauptete, nur der Islam sei in der Lage, die Probleme der Zeit zu lösen (51,5 Prozent). Mehr als ein Drittel zeigte Verständnis für Gewalt gegen Menschen, die Mohammed oder Allah beleidigten (35,3 Prozent) und rund ein Fünftel unterstrichen, dass „die Bedrohung des Islam durch die westliche Welt rechtfertigt, dass Muslime sich mit Gewalt verteidigen“.
Damit zeigen sich die niedersächsischen Schüler teilweise sogar radikaler in ihren Aussagen als die britischen Pendants. Für die Politik wäre das eigentlich ein erneutes Warnsignal. Doch in Deutschland knickt die CDU bekanntlich ein, wenn man einen als nicht-inklusiv verstandenen Satz ins Grundsatzprogramm schreibt. Den inklusiven Islam sucht man indes immer noch mit der Lupe.