Joshua Kimmich „ungeimpft“: Sky verhört Bayern-Profi über 5 Minuten live im Fernsehen
Redaktion
Joshua Kimmich hat sich nicht gegen Corona "impfen" lassen, weil ihm Langzeitstudien fehlen - die SZ findet die Botschaft "fatal", der Stern seine Aussagen "verheerend". Der Sender Sky nimmt den Fußballprofi im Interview minutenlang in die Mangel. Respekt vor der Privatsphäre - Fehlanzeige.
Der Fußballprofi Joshua Kimmich ist nicht gegen das Corona-Virus „geimpft“ – entsprechende Gerüchte bestätigte der Bayern-München-Spieler in einem Interview mit Sky nach dem Spiel gegen Hoffenheim am Samstag. Der Sky-Interviewer Patrick Wasserzieher nimmt Kimmich daraufhin ins Verhör. Bezugnehmend auf die von Kimmich gegründete Initiative „We kick Corona“ fragt der Moderatorin warum er die dort geforderte Solidarität denn nicht leben würde. Und dann „Wie würde die Welt wohl aussehen, wenn alle so handeln würden wie Sie?“. In süffisantem Tonfall weist Wasserzieher Kimmich daraufhin, dass man mit der „Impfung“ ja nicht nur sich selbst, sondern auch andere schütze.
Als Kimmich sagt, er würde sich vielleicht doch noch „impfen“ lassen, hakt Wasserzieher gleich nach, wie schnell das denn erfolgen könne.
Kimmich fragt schließlich entnervt, ob es auch ein paar sportliche Fragen gäbe. Doch Wasserzieher fährt fort, sucht nach immer neuen Kniffen, Kimmichs Verhalten als unmoralisch darzustellen. Ob er denn Fans verstehen könne, die es unfair finden, wenn für sie im Stadion eine 2G-Regel gilt und Kimmich unten auf dem Platz „ungeimpft“ spiele, fragt der Sportmoderator.
Über 5 Minuten geht das Interview, zu sportlichen Fragen kommt man nicht mehr.
Kimmich begründet seine Entscheidung mit den fehlenden Langzeitstudien, weist auch auf die zunehmend Zahl von „Impfdurchbrüchen“ hin, die Wasserzieher gleich herunterspielt. Erst vor kurzem hatte sich Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (doppelt „geimpft“) mit dem Virus infiziert. N-tv mutmaßt daher, ob denn nun Kimmich Nagelsmann so gefährdet habe – als „umgeimpfter“ Nicht-Infizierter einen Doppelt-„Geimpften“. Kimmich fordert auch, man solle Bedenken gegen die „Impfung“ gesellschaftlich stärker respektieren und die Betroffenen nach ihren Gründen fragen, ohne sie gleich abzustempeln.
Das Sky-Interview wird auf Twitter schnell geteilt, ein Nutzer findet: „Das war kein Interview, das war eine Verhör.“. „Fragt ihr demnächst, wann die Spieler ihre letzte Prostata-Untersuchung hatten?“ schreibt ein anderer in Richtung von Sky. Andere drohen damit, ihr Sky-Abonnement zu kündigen.
Auch andere Medien springen schnell auf den Zug auf. Sport1 titelt: „Spaltet Joshua Kimmich durch Impfweigerung das Team?“. Die Süddeutsche: „Ungeimpfter Joshua Kimmich: Als Botschaft fatal“. Der Stern findet Kimmichs Aussagen gar „verheerend“.
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