Tichys Einblick
Aufenthaltserlaubnis aus humanitären Gründen

Italien: Drei palästinensische Terroristen festgenommen

Der italienische Staatsschutz hat drei mutmaßliche palästinensische Terroristen festgenommen. Sie wollten einen Selbstmordanschlag begehen und die Tat filmen. Die Männer hatten eine Aufenthaltsgenehmigung aus humanitären Gründen.

IMAGO / Italy Photo Press

Am Montag hat der italienische Staatsschutz in L’Aquila, der Hauptstadt der Region Abruzzen, drei Palästinenser festgenommen, die unter Terrorverdacht stehen. Sie sollen ein Selbstmordattentat geplant haben. In welchem Land dieses stattfinden sollte, ist unbekannt. Die Polizei wirft ihnen Verbindungen zum internationalen Terrorismus vor. Die drei Palästinenser hatten eine Aufenthaltsgenehmigung aus humanitären Gründen.

Namentlich nennt die Polizei Verbindungen zu den al-Aqsa-Märtyrerbrigaden. Die drei Männer gehörten einer Terrorzelle mit dem Namen „Schnelle Reaktionsgruppe – Brigade Tulkarem“ an. Die al-Aqsa-Märtyrerbrigaden werden von Israel, der EU und den USA als Terrorgruppe betrachtet. Neben einer kriminellen Verschwörung zu terroristischen Zwecken warfen ihnen die Behörden auch Proselytismus und Verbreitung von Propaganda vor. Ihre möglichen Angriffe hätten sich gegen militärische und zivile Ziele gerichtet.

Als Anführer gilt Anan Yaeesh. Der 37-Jährige lebt und arbeitet seit 2017 in L’Aquila. Er sei bereits am 27. Januar in Terni aufgegriffen worden. Israel fordert seine Auslieferung, ein Gericht muss noch darüber entscheiden. Dem Palästinenser wird von den israelischen Behörden vorgeworfen, eine Terrorgruppe aus einem Flüchtlingslager finanziert zu haben – die besagte Tulkarem-Brigade.

In Propagandavideos der drei Palästinenser waren bewaffnete Milizsoldaten zu sehen, die eine militärische Ausbildung absolvierten und die Waffen gegenüber jungen Rekruten und Kindern demonstrierten. In einem Gespräch zwischen Yaeesh und einem anderen Palästinenser heißt es, dass die Aktion mit Kameras gefilmt werden sollte. Man könnte diese an Scharfschützengewehren und Baskenmützen anbringen. Beim Hamas-Terrorangriff vom 7. Oktober hatten die Terroristen ihre Taten auf ähnliche Weise festgehalten.

Der italienische Innenminister Matteo Piantedosi lobte den Einsatz. Er verspüre Zufriedenheit angesichts der „Festnahme von drei gefährlichen Terroristen in L’Aquila, eine Operation, die das kontinuierliche Engagement und die große Ermittlungskapazität unserer Strafverfolgungsbehörden bestätigt“, sagte der Minister in einer Pressemitteilung. „Mein Dank gilt den Polizeikräften und der Justiz für dieses wichtige Ergebnis, das die ständige Überwachung und Prävention an der Front von Extremismus und Radikalisierung bezeugt.“

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