Tichys Einblick
Ergebnis Meinungsumfrage

In einer aktuellen Umfrage fällt die Linke nach Wagenknecht-Abschied auf 4 Prozent

Nach der Ankündigung von Ex-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht, nicht mehr für die Linke zu kandidieren, fällt die Partei laut einer Umfrage in der Wählergunst unter die 5-Prozent-Marke.

IMAGO / IPON

Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Insa wöchentlich für die „Bild am Sonntag“ erhebt, kommt die Linke nur noch auf 4 Prozent (-1 zur Vorwoche). Ebenfalls einen Prozentpunkt büßen CDU/CSU ein, die mit 29 Prozent aber immer noch klar vor der SPD mit 21 Prozent (+1) liegen.

Unverändert zur Vorwoche bleiben die Werte für die Grünen mit 16 Prozent, die FDP mit 7 Prozent und die AfD mit 15 Prozent. Die sonstigen Parteien kommen zusammen auf 8 Prozent, plus 1 zur Vorwoche. Für die „Bild am Sonntag“ hat das Meinungsforschungsinstitut Insa 1268 Personen im Zeitraum vom 6. bis zum 10. März befragt (TOM).
Frage: „Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, wie würden Sie wählen?

Noch ist allerdings unklar ob Wagenknecht tatsächlich eine eigene Partei gründet. Ihr nahestehende Politiker versuchen auch ausgeprägt konservative Persönlichkeiten für eine neue Partei zu gewinnen. Mit Prominenten aus dem eher rechten Lager will Wagenknecht offensichtlich das Wählerreservoir der AfD anzapfen. Tatsächlich ist bei AfD-Wählern vergleichsweise breiter Zuspruch für Wagenknecht festzustellen. Das rührt aus ihrer entschiedenen Politik im Ukraine-Krieg her, wo sie sehr prononciert pro-russische Positionen vertritt und sofortige Waffenstillstandsverhandlungen fordert. Das würde nach derzeitiger Lage einseitig Russland in die Karten spielen, das rund 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiet besetzt hält. Die Ukraine pocht auf Wiederherstellung ihrer bisherigen Grenzen. Wagenknechts Forderung nach Unterstützung der russischen Verhandlungsposition zur Neutralisierung und möglichst Eliminierung der selbstständigen Ukraine  wird zwar auch von der AfD so gefordert; allerdings scheint die Person Wagenknecht mehr Zustimmung auszulösen als eigene Politiker der AfD dies vermögen. Neben der Russlandfrage war Wagenknecht bislang allerdings eine ausgeprägt linksradikale Politikerin. Sie weigert sich, die DDR als Unrechtsstaat zu benennen und feierte begeisterte Feste der Linken, während sie sich vom Gedenken an die Opfer des Mauerbaus und der sozialistischen Diktatur fern hielt. In ihren wirtschaftspolitischen Positionen vertritt sie die bekannten Forderungen des linksradikalen Lagers, das sie auch für Wähler der Grünen anschlussfähig macht: Abschaffung von „Konzernen“ und Verstaatlichung aller wesentlichen Unternehmen. Bestehen sollen nur Kleinbetriebe und Produktionsgenossenschaften nach DDR-Vorbild. Mit dieser Forderung steht sie im Gegensatz zur AfD, in der immer noch ein breiter liberaler Flügel um Alice Weidel die Prinzipien der Marktwirtschaft verteidigt.

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