Die Inflationsrate in Deutschland lag im Mai 2021 bei +2,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute bekannt gab. Damit erhöhte sich die monatliche Inflationsrate − gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – zum fünften Mal in Folge. Zuletzt hatte sie vor fast 10 Jahren im September 2011 diesen Stand erreicht. Allein zum Vormonat April 2021 erhöhten sich die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent.
Nahrungsmittel verteuerten sich unterdurchschnittlich
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,5 Prozent. Der Preisauftrieb hat sich damit leicht abgeschwächt (April 2021: +1,9 Prozent). Teurer als ein Jahr zuvor waren unter anderem Speisefette und Speiseöle (+3,8 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+2,2 Prozent).
Merklich teurer wurden Pflanzen und Blumen (+7,6 Prozent), Fahrräder und E-Bikes (+4,2 Prozent) sowie Tabakwaren (+3,9 Prozent). Bei letzteren wird die Tabaksteuer künftig für einen noch deutlich höheren Anstieg sorgen.
Zu den wenigen Waren, die sich verbilligten, gehören Mobiltelefone (-6,9 Prozent).
Inflationsrate ohne Energie bei +1,8 Prozent
Die Preiserhöhungen bei den Energieprodukten gegenüber dem Vorjahresmonat wirkten sich deutlich erhöhend auf die Inflationsrate aus: Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Inflationsrate im Mai 2021 bei +1,8 Prozent gelegen, ohne Heizöl und Kraftstoffe bei +1,6 Prozent.
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im Mai 2021 um 2,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die aufgrund des großen Anteils an den Konsumausgaben der privaten Haushalte bedeutsamen Nettokaltmieten verteuerten sich um 1,4 Prozent. Deutlicher erhöhten sich die Preise unter anderem für Leistungen sozialer Einrichtungen (+5,7 Prozent) sowie für Finanzdienstleistungen (+5,6 Prozent). Deutlich günstiger waren hingegen zum Beispiel Bahntickets (-4,7 Prozent).
Ein komplettes Bild vom Kaufkraftverlust des Euro in Deutschland ergibt sich erst, wenn man zu den Preissteigerungen für Konsumgüter auch die der Vermögenswerte betrachtet. Letztere werden vom Statistischen Bundesamt nicht erhoben. Der Flossbach von Storch Vermögenspreisindex zeigt, dass die Kaufkraft des Geldes für Vermögen noch sehr viel schneller schmilzt.