Für Kanzlerkandidaten gelten keine Corona-Regeln. Sie sind gleicher als gleich.
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz (Double-Income no Kids) macht Wahlkampf mit Kindern in einer Berliner Schulklasse – obendrein noch für eine TV-Show „Kannste Kanzleramt“. Aber nicht nur er, sondern auch seine Mitbewerber Annalena Baerbock (Grüne) und Armin Laschet (CDU) sind mit von der Partie.
Bild berichtet über diese politische Extratour mit der Schlagzeile: „Schüler kriegen Maskenfrei“ Wie das auf einmal und warum? Weil in gut zwei Bundestagswahl ist! Da gibt es plötzlich Freiheiten für die drei Kandidaten von SPD, Grünen und CDU. Damit es in der Show authentisch und sympathisch wirkt, sind Kandidaten und Kinder für die TV- Aufnahmen vom Maskenzwang befreit. Im Alltag gilt jedoch für Berlins Schüler im Unterricht strenge Maskenpflicht. Gedreht wurde unter anderem in der Berliner Tesla-Gesamtschule.
Bei vielen Eltern herrsche nun Empörung über die doppelten Standards zwischen normalem Unterricht und dem Auftritt der Kinder in einer Wahlkampf-Show, berichtet die Berliner Zeitung.
Dabei hat die Mehrheit des Bundestages – also SPD und CDU/CSU – erst am 25. August der weiteren Verlängerung der epidemischen Lage zugestimmt. So müssen selbst Grundschüler in Deutschland bis zu 8 Stunden am Tag in Klassenräumen und Hortgruppen Maske tragen, obwohl seit Ostern bis zu drei Mal pro Woche an Schulen getestet wird. In Berlin wurde der Maskenzwang von dieser Woche noch bis nach der Bundestagswahl verlängert. Unterstützt nicht nur von kinderlosen Wahlkämpfern und Kandidaten.
Sofortige Aufhebung der Maskenpflicht an Schulen!
Nur wer nicht mehr für den Bundestag kandidiert, ist mutig genug, sich gegen diese Maßnahmen der Regierung zu stellen: So wie der Karlsruher Bundestagsabgeordnete Axel Fischer (CDU). Seit 23 Jahren ist er Mitglied des Deutschen Bundestages. Der sechsfache Vater fordert eine sofortige Aufhebung der Maskenpflicht an Schulen. Wenn Kanzlerkandidaten ohne Maske in Klassenzimmern mit Schülern ohne Maske stehen können, dann freue ihn das, meint Fischer. Aber:
Während die meisten Kandidaten für die Wahlen im Bund, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern für die Fortsetzung der Maskenpflicht an Schulen stimmen, ist Axel Fischer für seine klaren Worte bekannt. Der erfahrene Haushaltspolitiker kandidiert seit 1998 erstmals nicht mehr für den Deutschen Bundestag. Nachdem er wiederholt gegen die Einschränkung der Grundrechte durch das Infektionsschutzgesetzt gestimmt hatte, hat ein anderer CDU-Kandidat seinen Wahlkreis Karlsruhe Land übernommen. Wie Parteikreise berichten, sollen für die Ablöseaktion des unbequemen Bundestagsabgeordneten Strippen bis ins CDU-Präsidium gezogen worden sein.