Deutschland steht zusätzlich zu einem deutlichen Kaufkraftverlust der Währung ein Rückgang der Wirtschaftsleistung bevor. Das erwarten die Konjunkturforscher des Ifo-Instituts in ihrer am Montag veröffentlichten Konjunkturprognose. Wobei die Inflation der wichtigste Grund für die bevorstehende Rezession sei: „Die hohen Inflationsraten lassen die realen Einkommen der privaten Haushalte sowie deren Ersparnisse dahinschmelzen und reduzieren ihre Kaufkraft.“ Das Bruttoinlandsprodukt werde in diesem Jahr zwar noch um 1,6 Prozent zulegen, aber im kommenden Jahr um 0,3 Prozent schrumpfen. Die Inflationsrate werde in diesem Jahr bei durchschnittlich 8,1 Prozent liegen und 2023 auf 9,3 Prozent steigen. Den Höhepunkt der Verteuerung erwartet das Ifo-Institut im ersten Quartal 2023 mit rund 11 Prozent. In der Pressemitteilung des Instituts ist von einem „harten Winter“ die Rede.
Die Ifo-Prognose ist letztlich sogar noch einigermaßen optimistisch. Denn die Autoren gehen davon aus, „dass es während des Winters zu keiner Gasmangellage kommt, die mit einer Rationierung der Gasversorgung bei Industrieunternehmen einhergehen würde. Somit stützen das Verarbeitende Gewerbe und die damit verflochtenen Unternehmensdienstleister die Konjunktur im Prognosezeitraum.“
Das Ifo-Institut steht mit seinem finsteren Ausblick nicht allein. In der vergangenen Woche hatten das IWH (Halle), das IfW (Kiel) und das RWI (Essen) ähnlich nach unten revidierte Konjunktur- und nach oben geschraubte Inflationsprognosen abgegeben.